Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 80

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hauser. 8 Minuten freiwillige Redezeitbe­schränkung. – Bitte.

 


12.58.19

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Damen und Herren! Über die Bedeutung des Tourismus in Österreich und auch in Tirol zu reden, ist müßig. Er ist Gott sei Dank von äußerst wichtiger Bedeutung. Jeder fünfte Arbeitsplatz stammt ja direkt oder indirekt aus dem Tourismus. Wir sind wirklich froh darüber, dass es so ist. (Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek übernimmt den Vorsitz.)

Ich darf auf die Ausführungen meiner Vorrednerin von den Grünen nur kurz eingehen. Für mich ist erschreckend, dass man hier im Hohen Haus über die extremen Belas­tungen im Wintertourismus spricht, die es zu vermeiden gilt. Ich frage Sie daher schon einmal, geschätzte Frau Mag. Schatz, was Sie den Bewohnern in den Tälern raten, um ein Einkommen zu erzielen. (Zwischenruf der Abg. Mag. Schatz.) Was sollen denn diese Leute tun?

Der Tourismus ist doch die einzige Chance, in den Tälern überhaupt Einkommen, Geld und Vermögen zu schaffen, um damit Abwanderung zu vermeiden (Beifall bei ÖVP, BZÖ und FPÖ sowie bei Abgeordneten der SPÖ), was wir alle ja wollen, denn Abwan­derung würde zusätzlichen Verkehr bedeuten, und das ist genau das, was wir vermei­den wollen.

Wir müssen schauen, dass wir dezentral Arbeit schaffen, und da ist Gott sei Dank der Tourismus ein wesentlicher und wichtiger Punkt. Und diese Leistungen schlechtzure­den, das haben, muss ich ganz ehrlich sagen, die Touristiker und die Menschen nicht verdient, die wirklich rund um die Uhr im Tourismus arbeiten, wo es keine Zeitbe­schränkung mit acht Stunden am Tag gibt, wo man auch um Mitternacht, wenn man einen Gast trifft, immer noch freundlich zu sein hat, damit der Gast Stammgast bleibt.

Wenn sich diese Leute Ihre Rede anhören, dann verstehe ich sehr wohl, dass die Partei der Grünen in den Talschaften, in den Tälern einen bescheidenen Prozentsatz an Zustimmung erhalten hat. (Abg. Sburny: Wir wachsen im Gegensatz zu Ihnen!) – Und das zu Recht, denn niemand wird doch seinen eigenen Arbeitsplatz wegrationali­sieren! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Was die Unterstützung dieses Antrages anlangt, habe ich für meine freiheitliche Frak­tion bereits im Ausschuss festgehalten, dass wir natürlich für den Ganzjahrestourismus eintreten – no na net! Logisch! Das ist doch eine Sache, die wir schon seit Jahren ver­folgen. Aber – jetzt kommt das große Aber –: Wie wollen wir das erreichen? Dazu steht hier nichts drinnen.

Wir werden aber trotzdem zustimmen, weil wir sagen, das zarte Pflänzchen Tourismus müssen wir zum Wachsen bringen. Wenn es jetzt schon eine gemeinsame Plattform aller Tourismussprecher gibt, wo man – und das Gefühl habe ich – versucht, konstruk­tiv die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen für den Tourismus zu verbes­sern, dann werden wir wohl diesen Antrag nicht ablehnen. Wir werden ihn unterstüt­zen, aber wir müssen diesen Antrag natürlich mit Inhalten füllen. Nur von der Ansage, Ganzjahrestourismus zu machen, hat die Tourismuswirtschaft überhaupt nichts.

Wenn in diesem Antragstext steht – und dem stimmen Sie ja heute zu –, dass der Herr Minister aufgefordert wird, strategische Überlegungen anzustellen, um die Vorausset­zungen für einen Ganzjahrestourismus zu schaffen, dann frage ich mich schon etwas. Ich glaube schon, dass sich Herr Minister Bartenstein als Wirtschaftsminister hoffent­lich auch ohne diese Aufforderung Gedanken über den Tourismus machen wird; ich meine, das ist auch eine Aufgabe, die ich mir von einem Minister erwarte, nämlich dass


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite