Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 88

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anderen Wirtschaftszweig, dass auch noch Sondersteuern einbezogen werden. Man denke daran: Im Tourismus werden Nächtigungstaxen eingehoben, werden Ortstaxen eingehoben, werden Fremdenverkehrsabgaben eingehoben. Wenn man das aufrech­net, ist das eine Summe – das Hochpreisangebot ausgenommen –, die quasi einen zweiten Mehrwertsteuersatz ausmacht.

Ich glaube, wir sollten einmal darüber nachdenken, warum gerade der Tourismus steu­erliche Sonderabgaben zu leisten hat und wir nicht von den Steuern her den anderen Wirtschaftszweigen gleichgestellt sind. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass gerade im touristischen Bereich die Eigenkapitalquote so niedrig ist.

Da Herr Kollege Bucher vorhin gesagt hat, Tourismus sei Ländersache, denn niemand kennt die eigenen Probleme besser als die Länder selbst: Da hast du sicherlich Recht. Bei den Abgaben würde ich mir wünschen, dass das Bundessache ist, dass wir alle die gleiche Abgabenhöhe hätten, und dass es nicht so ist wie letztes Jahr in Kärnten, wo man gerade die fleißigen Betriebe, die vor allem in den Nebensaisonen neue Touristen herholen, mit einer Verdoppelung der Nächtigungsabgabe und mit einer 40- bis 60-pro­zentigen Erhöhung der Fremdenverkehrsabgabe bestraft hat, die Betriebe, die etwas dazu beitragen, um eine Saisonverlängerung, einen Ganzjahrestourismus zu ermög­lichen.

Denken wir alle darüber nach und schauen wir, dass der Ganzjahrestourismus kein Schlagwort bleibt, sondern dass wir ihn in den nächsten Jahren auch umsetzen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.31


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Elmar Mayer. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.31.41

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Natürlich gäbe es zum Bereich Tourismus viel zu sagen. Themen, die bereits angeschnitten wurden, sind der Klimawandel, Nachhaltigkeit, Tourismusforschung et cetera. In 3 Minuten ist aber na­türlich nur relativ wenig möglich.

Ich möchte mich als Vertreter eines kleinen Bundeslandes einem speziellen Anliegen widmen, nämlich die immense Bedeutung des Tourismus für die Dachmarke Ös­terreich herauszustreichen. Jedes unserer neun Bundesländer hat seinen eigenen Charme, ob das unsere Bundeshauptstadt Wien ist mit ihren speziellen Qualitäten, ob das die einzelnen Bundesländer sind mit ihren vielfältigen Regionen. Und auch mein Heimatbundesland ist eine von jenen neun Perlen, die unsere Bundesländer darstellen. Ich habe nur einen Bruchteil der Zeit zur Verfügung, die ich bräuchte, um den un­schätzbaren Wert dieser Perlen auch nur ansatzweise darzulegen.

Meine Damen und Herren! Was wir mit aller Macht verhindern müssen, ist, dass wir uns im Bereich Tourismuswirtschaft und damit auch in der Außendarstellung unseres Landes in Kleinkariertheit und Neidkomplexen ergehen. Ich möchte Ihnen dazu ein kleines Beispiel erzählen. Als vor Kurzem in der neuesten Ausgabe des „MERIAN“ mein Heimatbundesland Vorarlberg sehr eindrucksvoll dargestellt und einer Zielgruppe von Qualitätstouristen vorgestellt wurde, gerieten sich die einzelnen Regionen unseres kleinen Landes buchstäblich in die Haare. Das ist schade. Man sieht (das Magazin vorweisend), das ist wirklich eine tolle Aufmachung, in der das Bundesland Vorarlberg hier dargestellt ist. Die Vertreter jener Bundesländer, die schon in den Genuss einer Präsentation ihres Landes im „MERIAN“ gekommen sind, wissen das. Auch die ersten


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