Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 91

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Oder ist es sinnvoll, Sperrstunden für Schutzhütten einzuführen?

Oder ein Kuriosum der Förderbestimmungen: Hygiene in allen Ehren, und das ist wich­tig und richtig auch in Schutzhütten. Aber, Herr Bundesminister, ich weiß nicht, ob ... – Er ist nicht da. – Ist es wirklich sinnvoll, dass man in Schutzhütten verpflichtend Ge­schirrspülanlagen fordert, wenn es dort noch nicht einmal einen Stromanschluss gibt?

Es gäbe noch viele Beispiele, aber insgesamt sind hier meiner Meinung nach auch die Länder gefordert, mit uns eine gute Zusammenarbeit zu pflegen, damit Experten von Berg- und Naturwacht beziehungsweise die Bergrettung hier wirken können.

Der Tourismus ist aber vor allem eine typische Frauen-Branche. Geringfügige Beschäf­tigung oder Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse sind an der Tagesordnung, es gibt kaum Kinderbetreuungseinrichtungen, kaum Karrierechancen. Ich möchte Ihnen in diesem Zusammenhang eine sehr bedenkliche Zahl nennen: Nur 20 Prozent der dort beschäftigten Frauen weisen einen Pflichtschulabschluss auf.

Hier gibt es noch viel zu tun, zum Beispiel im Bildungsbereich der Tourismusbranche, um die Defizite zu korrigieren. Wir sehen, dass es viel zu tun gibt, und wir setzen große Hoffnungen auch in den Herrn Bundesminister, mit uns gemeinsam die Arbeit voranzu­treiben und am Ende des Tages gute Ergebnisse für den Tourismus und die Freizeit­wirtschaft in Österreich zu erzielen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.42


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Franz. Auch Sie wollen 3 Minuten sprechen. – Bitte.

 


13.42.50

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Damen und Herren! Wie wir alle wissen, gehen die derzeitigen Klimamodelle von einem Temperaturanstieg von durchschnittlich 2 Grad Celsius bis zum Jahr 2050 aus. Für den Alpenraum prognostiziert man sogar 4 Grad. Das würde bedeuten, dass der klassische Wintertourismus in Zukunft stark reduziert sein könnte. Deshalb aber Events und Highlights wie Olympiaden abzusagen, wie das die Grünen fordern, wäre völlig da­neben. Das sind ganz wichtige Werbefaktoren für unser Tourismusland Österreich.

In Österreich, und speziell bei uns in Vorarlberg, ist der Tourismus ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig. In unserem Bundesland sind knapp 12 000 Menschen davon abhän­gig, und ich wundere mich, was die Menschen in den Tälern machen würden, hätten sie keinen Tourismus. Der Tourismus bringt Arbeitsplätze, er ist personalintensiv, und die Menschen in den Tälern haben dadurch Arbeit und Wohlstand.

Nun sind aber die Nächtigungszahlen für die bisherige Wintersaison teilweise nicht ge­rade berauschend. Sie zeigen leider einen Rückgang vor allem in niedrig gelegenen Wintersportregionen. Deshalb gilt es, neue Konzepte abseits des Skisports zu installie­ren. Es hat sich auch gezeigt, dass Orte beziehungsweise Betriebe, die etwa Wellness- oder Gesundheitstourismus anbieten, von Nächtigungsrückgängen auch in einem schneearmen Winter verschont wurden. Sie konnten teilweise sogar Steigerungen ver­buchen.

Urlaub werden die Menschen immer brauchen – und infolgedessen auch immer ma­chen. Entscheidend sind die Angebote, die sie vorfinden. Hier hat Österreich gewaltige Stärken, die ausgebaut werden müssen. Ich denke da an die Kultur, an die intakte Natur, das Angebot an qualitätvoller Gastronomie und bestens ausgestatteten Hotels, die den heutigen Trends nach Ruhe, Erholung und sanftem Tourismus gerecht werden.

Wenn Tourismusexperten sagen, dass 22 Prozent bereits das Wandern dem Skifahren vorziehen und für ein Viertel der Winterurlaub ohne Skifahren sogar vorstellbar ist, so


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