Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 145

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Ich denke, wir haben viele Ideen, wir haben viele Anregungen. Wir sind bereit, und ich freue mich schon auf eine konstruktive Arbeit. (Beifall bei der SPÖ.)

17.00


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nunmehr hat sich Frau Bundesministerin Bures zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.00.19

Bundesministerin für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst Doris Bures: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte mich dafür bedanken, dass wir heute hier die Möglichkeit haben, eine so wichtige – nämlich frauen- und familienpoli­tische – Diskussion zu führen und dass das Parlament diese Initiative ergriffen hat.

Es liegt die Evaluierung des Kinderbetreuungsgeldes auf dem Tisch. Viele Rednerin­nen und Redner hier im Haus haben ja schon darauf hingewiesen, dass es massive Fehlentwicklungen gegeben hat und dass – wie wir heute auf Grund der Evaluierung wissen – die guten Vorsätze und Zielvorgaben, die mit der Einführung des Kindergel­des formuliert wurden, in keinem Fall auch wirklich erreicht wurden. Ich denke, man evaluiert Regelungen nicht, um dann die Augen davor zu verschließen, sondern um die Konsequenzen daraus zu ziehen und um Verbesserungen anzubringen. (Abg. Amon: Wo sind die „massiven Fehlentwicklungen“? Abg. Steibl: Frau Minister! „Massive Fehlentwicklungen“ hat es nicht gegeben, das muss ich schon sagen!)

Ich bin daher auch sehr froh darüber, dass es gelungen ist, mit, glaube ich, großer Mehrheit – so habe ich den Eindruck aus der Debatte – den Reformbedarf beim Kin­dergeldbezug zu erkennen, und dass es auch gelungen ist, mit, denke ich, einer noch breiteren Mehrheit die Notwendigkeit von mehr Flexibilität beim Kindergeld zu erken­nen und diese auch tatsächlich umzusetzen, damit wir die Wahlmöglichkeit eröffnen und die Familien nach ihren eigenen Bedürfnissen selbst entscheiden lassen, wie lan­ge sie aus dem Beruf aussteigen wollen, wie lange sie sich der Kinderbetreuung wid­men wollen. (Präsident Dr. Spindelegger übernimmt den Vorsitz.)

Da gibt es zwei Möglichkeiten, nämlich 15 und drei Monate oder 30 und sechs Monate, und die Familien können entscheiden, was in ihrer Lebenssituation für sie das Beste ist, und das finde ich auch gut so.

Ich denke auch, dass es gut ist, dass wir die Anreize mit zusätzlichen Monaten haben, um die Väterbeteiligung ein bisschen in Schwung zu bringen. Wir wissen: Nur 3,4 Pro­zent der KindergeldbezieherInnen sind Männer. Das ist viel zu wenig. Die Flexibilisie­rung des Kindergeldes ist auch für die Väter eine große Chance, das Kindergeld mit einem höheren Bezug vielleicht doch in Anspruch nehmen zu können. Daher halte ich sehr viel von diesen zusätzlichen Anreizen.

Lassen Sie mich aber Folgendes sagen, weil mir natürlich auch die Alleinerzieherinnen sehr am Herzen liegen. – Das sind Frauen, die in einer ganz besonders schwierigen Lebenssituation, nämlich allein mit Kleinstkindern, sind. Alleinerzieherinnen sind für die Kinder Vater und Mutter gleichzeitig.

Ich glaube und hoffe, dass wir in dieser guten Diskussion, die wir heute hier geführt haben, und in einem guten Klima vielleicht dazu kommen zu sagen: Wir verwehren die­sen zweiten Teil – nämlich zum Beispiel die drei Monate bei den 15 plus drei – den Alleinerzieherinnen nicht, weil sie nämlich Mutter und Vater gleichzeitig sind. Das ist ein Impuls, den ich auch noch für die weitere Diskussion mitgeben wollte. (Beifall bei der SPÖ. Abg. Steibl: Es gibt ja jetzt schon den Zuschuss zum Kinderbetreuungs­geld!)

Ich hoffe, wie gesagt, dass wir es mit der Flexibilisierung des Kindergeldes und mit der größeren Wahlmöglichkeit auch schaffen, mehr Väterbeteiligung zu erreichen und die


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