Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll18. Sitzung / Seite 64

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Anliegen und Probleme der Frauen in Österreich wieder ernst nimmt, und es ist ein Signal, dass Frauenpolitik wieder in den Mittelpunkt gerückt ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Man muss bei jedem Budget natürlich Prioritäten setzen, und ich habe mir vorgenom­men, dass ich in diesem Frauenbudget an die oberste Stelle setzen werde alle Maß­nahmen zur Bekämpfung von Gewalt in der Familie, alle Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und an Kindern. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich kann mit diesem Frauenbudget versprechen, dass wir die Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie, in der Gewaltopfer betreut werden, ausbauen, dass ich gemeinsam mit dem Innenminister dafür sorgen werde, dass die Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie ab diesem Jahr um 60 Prozent mehr Geld bekommen werden. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Mag. Bri­gid Weinzinger.)

Ich halte das für eine sinnvolle frauenpolitische Investition. Ich halte es auch für gut investiertes Geld, weil wir auf der einen Seite damit Hilfe den von Gewalt bedrohten Frauen und Kindern geben können und weil wir auf der anderen Seite damit eine Gesellschaft, in der friedliches Zusammenleben etwas wert ist, unterstützen. Und es ist deshalb gut investiertes Geld, weil wir in Prävention investieren, um die Gewaltspirale wirklich zu durchbrechen. Das muss unser gemeinsames Ziel sein! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frauenpolitische Maßnahmen finden sich na­türlich in allen Ressorts dieser neuen Bundesregierung. Uns geht es um die Verbes­serung der Lebenssituation von Frauen, und wir haben ganz konkret damit begonnen: Seit Februar haben wir die Mindestpension auf 726 € angehoben. Über 150 000 Frau­en profitieren von dieser Anhebung über die Armutsgrenze. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir werden als nächsten Schritt den Mindestlohn verhandeln. Es finden Verhandlun­gen für einen Generalkollektivvertrag statt: 1 000 € Mindestlohn – allemal ein Beitrag dazu, dass die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen nicht auseinander­geht, sondern wir sie ein gutes Stück mehr zusammenführen, und dass wir für ein gutes Stück mehr an sozialer Fairness sorgen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Wir werden die Frauen im Job und in der Beschäftigung stärken, was die Einkommens­situation betrifft, und mit Frauenförderplänen auch die Karrierechancen von Frauen er­höhen, weil es uns wichtig ist, dass Frauen eine Beschäftigung mit einem Einkommen haben, von dem sie auch leben können, weil das die Grundvoraussetzung dafür ist, dass Frauen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen können.

Es ist heute auch schon in der Debatte vorgekommen: Ein ganz großer Erfolg ist, dass es gelungen ist, eine Einigung über die Flexibilisierung des Kindergeldes zu erreichen. Das wird eine massive Verbesserung darstellen. Eine Verbesserung, weil wir damit für die Familien mehr Wahlmöglichkeiten schaffen und es ermöglichen werden, dass die Frauen, die früher wieder in den Beruf zurückkehren, nicht wie in der Vergangenheit das Kindergeld verlieren. Wenn sie früher in den Beruf zurückkehren, dann bekommen sie auch mehr Kindergeld. Das ist eine ganz wichtige Maßnahme zur Flexibilisierung des Kindergeldes, weil es eine ganz konkrete Verbesserung und mehr Geld für Frauen und Familien bedeutet. (Beifall bei der SPÖ. – Präsident Dr. Spindelegger gibt das Glockenzeichen.)

Einen Satz noch, Herr Präsident, der die Väter betrifft: Wir werden mit der Flexibilisie­rung des Kindergeldes auch Vätern die Chance eröffnen, sich ein paar Monate der Kin­derbetreuung zu widmen. Wir brauchen Kinderbetreuungseinrichtungen. Der Herr Bun­deskanzler hat darauf hingewiesen, dass uns das ganz wichtig ist. Mehr Kinderbetreu-


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