eines Begräbnisses auch nicht an den Beratungen im
Budgetausschuss teilnehmen konnte. Ich habe dann in der „Parlamentskorrespondenz“
gelesen, was der Herr Bundeskanzler auf Fragen geantwortet hat, die
verschiedene Abgeordnete gestellt haben, also nicht nur die Grünen. Und
das, was er da geantwortet oder gesagt hat, ist zumindest sehr
erklärungsbedürftig, um nicht zu sagen, dass es gänzlich falsch
war. Es ist schon eine sehr selektive Wahrnehmung, die der Herr Bundeskanzler
hier in Bezug auf das Budget für Volksgruppen an den Tag legt.
Als Allererstes aber, meine Damen und Herren, möchte ich mich ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Parlamentsdirektion bedanken, und zwar diesmal auch aus einem sehr spezifischen Grund. (Allgemeiner Beifall.)
Noch nie,
so glaube ich, noch nie in der Geschichte ist es vorgekommen, dass gleichzeitig
zwei Untersuchungsausschüsse getagt haben und dass die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Parlamentsdirektion in dieser Art und Weise gefordert waren
wie in den letzten Monaten. Wir haben uns zwar bei den normalen
Ausschüssen zurückgehalten – das hat aber nichts mit dem Parlament
zu tun gehabt, sondern eher mit der Tatsache, dass die Regierung so lange
gebraucht hat, bis sie irgendwie in Gang gekommen ist, und dass es im Parlament
daher eigentlich noch nicht wirklich etwas zu tun gegeben hat, außer
jetzt eben die Budgetberatungen. Nichtsdestotrotz ist
großartig – jetzt fallen mir natürlich die
Parlamentsstenographen als Erste ein, weil eben einer direkt vor mir sitzt,
aber die ganz besonders –, was hier von allen geleistet wird.
Dafür von Seiten und im Namen der grünen Fraktion – und
wie ich am Applaus vorhin schon bemerkt habe, auch von allen
anderen – meine Hochachtung und herzlichen Dank. (Allgemeiner
Beifall.)
Der Dank gilt aber nicht nur den Mitarbeitern der Parlamentsdirektion,
sondern auch allen Damen und Herren, die Mitarbeiter jener sind, die jetzt hier
sitzen, Rechnungshof, Volksanwaltschaft und – jetzt vertritt sie
Frau Ministerin Bures – die Obersten Organe im weiteren Sinn. Wenn
ich jetzt beispielsweise an den Verwaltungsgerichtshof denke, was die dort zu
leisten haben mit dieser Bürde an Verfahren, die sie durchzuführen
haben, aber auch der Verfassungsgerichtshof und natürlich die Ministerien,
respektive das Bundeskanzleramt selbst.
Damit jetzt ganz schnell schon zur Sache: Ich hatte die Ehre –
es war nicht nur eine Ehre, sondern zeitweise auch ein großes
Vergnügen und inhaltlich eine intellektuelle Herausforderung –,
Mitglied des Verfassungskonvents zu sein, so wie auch der Herr Rechnungshofpräsident.
Der Österreich-Konvent, die Mitglieder, die dort gearbeitet haben,
speziell jene, die über großes ExpertInnenwissen verfügen, was
sich auch auf die PolitikerInnen bezieht, aber vor allem auf jene, die nicht PolitikerInnen
sind, haben unglaubliche Mengen an Material produziert – Sie kennen
das ohnehin alle, das sind Tausende von Seiten. Und die Politik hat es
geschafft, aus diesen Tausenden von Seiten ganz kleine Schlüsse zu ziehen.
Wir werden ja hoffentlich bald mit dem, was jetzt diskutiert
wird – jetzt habe ich ein bisschen auch zum Herrn Volksanwalt
Dr. Kostelka geschaut, aber nicht in seiner Eigenschaft als
Volksanwalt, sondern als Mitglied jener Männerrunde, die sich jetzt mit
den Ergebnissen beschäftigt (Abg.
Dr. Haimbuchner: Ha, „Männerrunde“!) –,
konfrontiert werden, mit dem, was diese Männerrunde an Succus aus
dem, was in 19 Monaten von über 70 Leuten und all diesen
Experten erarbeitet wurde, hier dem Nationalrat präsentieren wird, denn
jetzt ist alles ziemlich einfach: Die Regierung hat 75 Prozent der Stimmen
im Nationalrat. Was die Opposition sagt, tut, macht oder vorschlägt, ist eigentlich
relativ irrelevant, denn die Zweidrittelmehrheit ist so satt, wie sie das schon
sehr lange nicht mehr war.
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