Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 267

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Beschäftigung und Ausbildung von jungen Menschen – meine Kollege Veit Schalle hat es schon gesagt – ist uns vom BZÖ besonders wichtig. Wir wissen, wir brauchen heute, aber auch in Zukunft die besten Köpfe in unserem Land und wir brauchen Menschen am Arbeitsmarkt, die auch den neuen technologischen Entwicklungen gerecht werden. Daher brauchen wir auch Lehren mit ganz modernen Ausbildungsinhalten.

Die Wirtschaft – und das haben wir ja schon gehört – hat einen großen Bedarf an qualifizierten Facharbeitern, und es wird immer gesagt, dass man auf der Suche nach geeigneten Lehrstellenbewerbern nicht immer fündig werde und dass dies immer schwieriger werde. Ich denke, hier kommt einerseits der Schule im letzten Jahr eine große Aufgabe zu, aber auch Konzepte, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, müssen optimiert und weiterentwickelt werden. Ein Konzept, das – so denke ich – in den letzten Jahren sehr gut war, war das Konzept „Lehre und Matura“. Ich denke, man sollte jetzt weitergehen und sagen: „Lehre mit Matura“. (Beifall beim BZÖ.)

Das heißt, dass innerhalb der Ausbildungszeit bereits die Berufsreifeprüfung gemacht werden kann. Der große Vorteil ist eben, dass es zwei Abschlüsse gibt, dass es eine Ausbildung mit einem sehr hohen Praxisanteil und auch verschiedene Module im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung gibt. Ein Modell dieser Art wird derzeit in Kärnten durchgeführt, und ich denke, es könnten beispielgebend auch für das gesamte Bundesgebiet sein und zusätzlich auch einen Beitrag zur Imageaufwertung der Lehre leisten. Ich ersuche Sie daher, Herr Bundesminister, noch mehr in diese Modelle wie das eben angeführte zu investieren und vor allem nicht die Energien auf die Frage zu verwenden: Wie können wir den Kündigungsschutz bei jungen Menschen aufweichen? Wenn wir einerseits sagen, kein Jugendlicher darf und soll auf der Straße stehen, und sich andererseits diese Regierung damit beschäftigt, wie man den Kündigungsschutz lockern kann, dann passt das einfach nicht zusammen. (Beifall beim BZÖ.)

Unser Weg vom BZÖ heißt: die jungen Menschen fördern, unterstützen, aber sie nicht von einem Arbeitsplatz feuern, der für sie sehr, sehr wichtig ist.

Ein zweiter Bereich, den ich noch ansprechen möchte, ist der Bereich der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Frau Staatssekretärin Marek hat im Ausschuss gesagt, das Motto dieser Regierung heißt „Gute Arbeit“, und das kann ich nur voll unterstützen, vor allem wenn es sich auf unbefristete Arbeitszeitverhältnisse bezieht, auf Vollzeitarbeitsplätze, aber auch auf qualitätsvolle Teilzeitarbeitsplätze. Wir müssen uns endlich einmal von der Annahme trennen, dass Frauen immer nur gezwungen sind, Teilzeit zu arbeiten, es gibt sehr viele Frauen, die Teilzeit arbeiten wollen, und daher ist auch hier die Qualität und die entsprechende sozialrechtliche Absicherung von großer Bedeutung.

Weil heute der Girls’ Day ist, ist es, glaube ich, auch wichtig, die Schritte, die wir in der Vergangenheit in Richtung Zugang von Mädchen zu frauenuntypischen Berufen ge­setzt haben, noch zu verstärken, noch besser zu informieren, aber andererseits auch die so genannten traditionellen Berufe nicht zu vernachlässigen, denn letztendlich muss jeder junge Mensch für sich entscheiden, welchen Beruf er wählt. Das Angebot ist ein vielfältiges und sollte daher gerade am heutigen Tag noch einmal mit Nachdruck unterstrichen und unterstützt werden.

Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Was mir fehlt in diesem Budget, auch als Strategie und als Orientierung, ist die Familienorientierung der Unternehmen, dass diese besonders unterstützt und gefördert werden. Wir haben bisher verschiedene freiwillige Instrumente gehabt und werden sie hoffentlich auch weiterhin haben, dass Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten, Unternehmen, die besondere Dienstleistungen im Sinne der Kinderbetreuung anbieten, hier auf freiwil-


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