man sagen, dass das etwas war, was Sie versprochen haben, was aber nicht umgesetzt wird.
Zweiter Punkt: Sprachförderung. Da wird es ja besonders interessant, weil das in den Sonntagsreden sehr oft kommt, gerade der Hinweis, dass man bei Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache – ich würde sagen, eigentlich bei jenen, die in der deutschen Sprache noch Defizite haben – mehr machen sollte. – Ja! Absolutes Bekenntnis dazu. Das beginnt übrigens nicht in der Schule, sondern sollte eindeutig früher beginnen, nämlich im Kindergarten. Dort gibt es das ominöse Projekt, das Frau Ministerin Gehrer noch als Hinterlassenschaft da gelassen hat: 80 € pro Kind Förderung für einen Sprachkurs. Ich weiß nicht, ob Sie sich angeschaut haben, wie das in den Kindergärten funktioniert. Wir wissen, es funktioniert hinten und vorne nicht. Diese Sprachförderung, die da angeboten wird, wird in der Realität kaum umgesetzt. Es gibt kaum Kindergärten, die das wirklich anbieten. Es gibt keine Ausbildung dafür. Und 80 € pro Kind – das muss man auf der Zunge zergehen lassen – sind 640 000 € für ganz Österreich für das Projekt „Sprachförderung vor der Schule“.
640 000 €! Umgerechnet heißt das: ein Posten pro Bundesland. Und damit soll die Sprachförderung für all jene, die Sprachdefizite in Deutsch haben, vorgenommen werden?! Dazu finde ich keine Veränderungen im Regierungsübereinkommen und auch nicht im Budget. Das ist wohl eindeutig zu wenig.
Dritter Punkt: Reform der LehrerInnenausbildung. – Ich habe heute Morgen schon gehört, dass die Vertretungsregelung zwischen Ihnen, Frau Ministerin Schmied, und Minister Hahn ja sehr locker funktioniert und Sie gut kooperieren. Aber – das muss man schon auf der Zunge zergehen lassen –: Jetzt gibt es seit dem Jahre 2007 Pädagogische Hochschulen. – Na und? Wo sind die Pädagogischen Hochschulen angesiedelt, in welchem Ressort: im Wissenschaftsressort oder im Unterrichtsressort? – Richtig! Im Unterrichtsressort.
Das, was wir damals kritisiert haben, dass das ein Etikettenschwindel ist und keine reelle Hochschule, hat sich ja offenbar durch die Ressortzuteilung bestätigt. So wird es jetzt auch argumentiert, damit es dort bleibt. Das ist natürlich besonders interessant, wenn man über Projekte einer gemeinsamen Schule diskutiert, weil eine gemeinsame LehrerInnenausbildung wohl ein Grundgedanke ist, wenn hier etwas verändert werden soll. Die LehrerInnenausbildung bleibt strukturell getrennt, die Zehn- bis Vierzehnjährigen bekommen nach wie vor LehrerInnen, die in zwei verschiedenen Kategorien ausgebildet werden, die einen an den Universitäten, die anderen an sogenannten Pädagogischen Hochschulen, die, wie Kollege Niederwieser in jeder Podiumsdiskussion betont, eigentlich nicht den Charakter erfüllen, den Hochschulen haben sollten und somit logischerweise dem Unterrichtsressort angehören. Das ist keine zukunftsträchtige Entwicklung.
Vierter Punkt: Förderlehrerinnen. – Es ist ja so – und das ist etwas, worauf ich schon noch einmal hinweisen will –: So erfreulich die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen ist, aber damit alleine wird die Qualität in den Schulen zwar bis zu einem gewissen Grad besser werden, aber sicher nicht ausreichend steigen. Da braucht es noch ganz andere Möglichkeiten, weil es auch mit 25 Schülern in der Klasse kaum möglich sein wird, auf jeden einzeln einzugehen und jenen, die Probleme haben, ausreichend Unterstützung zu geben.
Den Bereich FörderlehrerInnen lassen wir genau so wie er ist, nämlich unbefriedigend gelöst. – Wenn ich mir das finnische Modell anschaue, wo jeder zehnte Lehrer/jede zehnte Lehrerin an einer Volksschule, an einer Grundschule, ausgebildeter Förder-
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