Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 435

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lehrer/ausgebildete Förderlehrerin ist – die nicht in den Klassen unterrichten, die zusätzlich da sind: sie unterstützen die KlassenlehrerInnen! –, dann muss ich sagen: Das ist ein Modell, wo wir hinkommen sollten! – und hier geht es nicht einmal in die richtige Richtung.

Damit komme ich zum letzten Punkt, der schon inkludiert ist, die gemeinsame Schule – es gab eine interessante Debatte darüber in den letzten Tagen –: Uns ist bei der Idee der gemeinsamen Schule wichtig – also, ich finde es ja schon sehr positiv, dass offenbar in einigen ÖVP-Landesorganisationen die Scheuklappen eingesammelt wer­den; vielleicht kann man irgendjemanden einmal nach Wien schicken, der auch bei der Bundespartei vorbeigeht und dort eine solche Sammlung vornimmt, das wäre erfreu­lich –, sozial gerechtere Schulen in Österreich zu schaffen, die Abhängigkeit vom Elternhaus zu reduzieren. Die lässt sich durch eine gemeinsame Schule in einer guten Form verwirklichen.

Nur eines soll es nicht werden ... (Abg. Mag. Hakl: Das braucht aber bessere Schu­len!) – Es braucht bessere Schulen, genau. Sagen Sie das Frau Kollegin Gehrer, wenn Sie sie einmal auf den Ausflügen treffen, die Sie vielleicht gemeinsam machen, dass die ÖVP bessere Schulen fordert. (Beifall bei den Grünen.) Diese gemeinsamen Schulen müssen aber auch gemeinsam geführt werden, das ist das Um und Auf dabei. (Abg. Mag. Hakl: ... zentralistische Scheuklappen!)

Ich halte nichts davon, hier Projekte zu machen, die das Kernkriterium, nämlich dass de facto alle SchülerInnen einer Region – bei unterschiedlicher Förderung, bei indivi­dueller Förderung – in diese Schule gehen, nicht erfüllen (Abg. Lutz Weinzinger: ... Vergewaltigung der deutschen Sprache!), weil, wie das aus Kärnten verlautet worden ist, einzelne Schulen einzelne Klassen als gemeinsame Schulen führen. Ich würde fast sagen, das sind ja dann nicht gemeinsame Schulen, sondern gemeinsame Klassen. Das kann es nicht sein! Auf dieser Basis wird sich auch das Modell einer gemein­samen Schule nicht evaluieren lassen: Ich weiß nicht, was ich evaluieren soll, wenn ich an einer Schule nur das Türschild austausche. Deswegen ist das noch keine gemein­same Schule!

Sehr positiv finde ich dabei Wien. Wien hat – zumindest in den ersten Ankündigun­gen – eine flächendeckende Einführung für 2009/2010 zugesagt. In Wien ist es im Übrigen wahrscheinlich auch am einfachsten, weil, wie wir wissen, dort mittlerweile 70 Prozent in die AHS-Unterstufe gehen und nur noch 30 Prozent einen anderen Schultyp besuchen. – Dort ließe sich dieses Modell am einfachsten umsetzen.

Damit wir sehen, ob das, was die Frau Unterrichtsministerin angekündigt hat, auch von der SPÖ-Fraktion geteilt wird – und das halte ich für sehr relevant –, bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Brosz, Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unter­stützung von Länderinitiativen zur Einrichtung einer gemeinsamen Schule in Modell­regionen

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und im Besonderen die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur werden aufgefordert, Länderinitiativen für Modellregionen mit einer echten


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