Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 436

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gemeinsamen Schule zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

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Wir werden am nächsten Donnerstag bei der Abstimmung sehen, ob das bei der SPÖ-Fraktion auf Zustimmung stößt. (Abg. Parnigoni: Keine Sorge, wir wissen, was ...!) – Ja, ich weiß schon, Sie machen immer alles, ohne dass Sie im Parlament etwas beschließen, und dann passiert danach genau das Gegenteil!

Die „Koalitionsräson“ sitzt dort drüben. (Der Redner zeigt in Richtung ÖVP.) Da können Sie sich überlegen, ob Sie in diesen Fällen auch sagen: Die ÖVP lässt uns nicht!, oder ob Sie das, was Sie jahrelang versprochen haben, auch im Parlament sagen: Machen wir! – Ich werde sehr genau aufpassen, wer über seinen Schatten springt und ob das, was wir gemeinsam seit Jahren wollten, hier auch von der sozialdemokratischen Fraktion unterstützt wird. – Ich hoffe sehr darauf. (Beifall bei den Grünen.)

9.13


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt, auch ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Brosz, Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Unterstü­tzung von Länderinitiativen zur Einrichtung einer gemeinsamen Schule in Modell­regionen

eingebracht im Zuge der Debatte über Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (39 d.B.): Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvor­anschlages für das Jahr 2007 (Bundesfinanzgesetz 2007 – BFG 2007) samt Anlagen (70 d.B.)

Verschiedene Vergleichsstudien, allen voran die PISA-Studien, haben gezeigt, dass Österreichs Schulsystem an einer sozialen Schieflage leidet. Neben Deutschland ist Österreich jenes europäische Land, in dem die Bildungschancen der Kinder am stärks­ten von ihrem Elternhaus abhängig sind. Der soziale Ausgleich gelingt im öster­reichischen Schulsystem kaum. Der Hauptgrund für die alles andere als ausgewogene Chancenverteilung ist die Trennung der SchülerInnen nach nur 4 Jahren Schulzeit. Da bereits das Halbjahreszeugnis in der 4. Volksschulklasse für die Schulanmeldung heran­gezogen wird, fällt die wichtigste Entscheidung für die Bildungskarriere nach nur dreieinhalb Jahren Schulzeit.

Unterrichtsministerin Schmied hat nunmehr Modellregionen für eine gemeinsame Schule angekündigt. Das Modell einer echten gemeinsamen Schule - wenn also de facto alle SchülerInnen einer Region dieselbe Schule besuchen - kann dafür sorgen, dass das österreichische Schulsystem sozial gerechter wird. Mehrere Bundesländer haben in Aussicht gestellt, solche Modell rasch umsetzen zu wollen. Gemeinsame Schulen können nur dann funktionieren, wenn die individuelle Förderung ausgeweitet wird. Kinder mit Lernschwierigkeiten müssen durch Fördermaßnahmen ausreichend unterstützt werden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 


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