Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 445

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ausbildung haben und dass sie auch die Möglichkeit haben, später ihre Weiterbildung zu forcieren.

Professionelle Berufsausbildung wird immer wichtiger, und heute ist es so: Das neunte Schuljahr bietet ungefähr zehn Möglichkeiten: Man kann in das Polytechnikum gehen, man kann eine erste Klasse eines aufbauenden Gymnasiums besuchen, man kann in die BHS gehen. Also hier gibt es verschiedene Möglichkeiten mit mehr oder weniger Orientierung. Und was das Negative ist: Schüler und Schülerinnen, die eine derartige erste Klasse besuchen, gelten dann offiziell als Schulabbrecher.

Da muss, meine ich, noch viel gemacht werden, dass gerade jene, die sehr praxis­orientiert im Lernen sind, ihre Berufsbildung auch qualifiziert über die Lehre machen können.

Ich habe schon gestern in der Diskussion zum Kapitel Arbeit darauf hingewiesen, dass die Lehre mit Matura eine ganz wichtige vertretbare Alternative zu einer rein schulischen Ausbildung ist.

Daher, sehr geehrte Frau Bundesministerin, möchte ich noch folgenden Antrag einbrin­gen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Haubner, Ing. Westenthaler und Kollegen betreffend kostenlose Berufs­reifeprüfung (Lehre mit Matura)

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Bildung, Kunst und Kultur wird ersucht, attraktive Förder­modelle für die Absolvierung der Berufsreifeprüfung zu erarbeiten und einen kosten­losen Zugang zur Berufsreifeprüfung zu ermöglichen. Eine entsprechende Vorlage ist bis Juli 2007 dem Nationalrat zuzuleiten, damit die Umsetzung bis zum nächsten Schuljahr 2007/2008 erfolgen kann.

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Meine sehr geehrten Damen und Herren, zum Abschluss noch ein paar Worte zum aktuellen Thema, zu der Diskussion der gemeinsamen Schule. Ich glaube, ein zukunftssicheres Schulsystem muss ideologisch festgefahrene Schienen verlassen und dadurch entstandene Barrieren überwinden. Ich finde, die Diskussion über die gemeinsame Schule ist, wenn sie fachlich intensiv geführt wird, eine gute. Man muss und soll darüber reden und man soll handeln, aber bewusst handeln: in Modell­regionen, in gut vorbereiteten Regionen ohne Hektik und Chaos. Vieles ist noch abzuklären: Wie gehen wir mit der Schulpartnerschaft um? Diese ist derzeit in keiner Weise einbezogen. Wie werden die Eltern bei diesen Modellen einbezogen? Daher halte ich und hält das BZÖ nichts vom Vorschlag der SPÖ Wien, ab 2009 flächen­deckend eine sogenannte Gesamtschule einzuführen. (Beifall beim BZÖ.)

Wir müssen zuerst die entsprechenden Versuche abwickeln, die gut vorbereitet werden müssen. Daher bitte ich Sie, Frau Bundesministerin, nicht Chaos und Hektik freien Raum zu lassen, sondern fachlich orientiert vorzugehen.

Wir vom BZÖ stehen grundsätzlich im Schulwesen für eine leistungsorientierte und innere Differenzierung, die Talente erkennt, die aber auch jene, die besondere Bedürfnisse haben, entsprechend unterstützt. Vieles, manches spricht für eine gemein­same Schule, gerade im letzten Schuljahr, wo die Möglichkeit einer intensiven


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