Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 461

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Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen auf Ihrem Weg alles Gute! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schasching dreht sich zur Regierungsbank um und reicht Bundesministerin Dr. Schmied die Hand.)

10.32


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Schalle zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

 


10.33.00

Abgeordneter Veit Schalle (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Meine Damen und Herren! Kunst und Kultur ist ein Aushängeschild Österreichs in der Welt. So ein Asset gibt es nirgends auf der Welt! Es fehlt mir die Zeit, jetzt alle Highlights aufzuzählen: von Mozart über die Philharmoniker bis zu den Lipizzanern. Wo immer man hinkommt – und Sie können mir glauben, ich bin viel herumgekommen! –: Man wird auf die Vielfalt der österreichischen Kultur ange­sprochen.

Umso trauriger ist es für mich – und das ist ein Faktum! –, dass in puncto Budget „Kunst und Kultur“ nicht nur ein Wahlkampfumfaller der SPÖ auszumachen ist, son­dern auch das Regierungsprogramm völlig anderes verspricht, als jetzt im Budget Kunst und Kultur an Finanziellem zugedacht ist.

Ich bin nicht unglücklich, dass für dieses Ressort Sie, Frau Bundesministerin, nominiert wurden, denn ich habe mir gesagt: Da kommt jemand aus der Privatwirtschaft, der erstens im Verhandeln erprobt und zweitens eine Frau ist, der wirtschaftliches Denken nicht fremd ist – ja, Ihnen wurden sogar besondere Fähigkeiten beim sparsamen Wirtschaften nachgesagt! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie brüsten sich zwar trotzdem, dass Sie bei den Budgetverhandlungen mit dem Finanzminister besonders viel herausgeholt hätten, doch im Grunde genommen und inflationsbereinigt ist leider von einem gesunkenen Kulturbudget zu reden – und das gerade bei der Wichtigkeit von Kunst und Kultur für Österreich. Das extrem Traurige daran ist, dass die Bundesregierung gerade jene im Stich lässt, die sie ganz besonders fördern wollte, nämlich die junge, zeitgenössische Kunst und eben analog dazu den künstlerischen Nachwuchs. Für jene müssen die mickrigen Budgetmittel ja geradezu hohnvoll sein, denn viele dieser Künstler haben sich gerade im Wahlkampf für die SPÖ stark eingesetzt.

Aber auch was die Großen anbelangt – spricht Bundestheater und Museen –, muss man sagen, dass deren Repräsentanten zutiefst enttäuscht sind. Das macht mir aber eigentlich gar nichts aus, denn diese sollten als Erstes sparen lernen und die Rück­lagen einer Verwendung zuführen.

Zurück zum Budget für Kunst und Kultur. Wenn schon die Fördermittel nicht vorhanden sind, wie sie notwendig wären, so appelliere ich an Ihren Ideenreichtum und Ihr kaufmännisches Know-how, Frau Bundesminister, denn gerade bei den Großen ist gemeinsames Potenzial zu nutzen – sprich in Form von Doppelgleisigkeiten in Marketing, Werbung oder auch im Management.

Wenn es auch überall an budgetären Mitteln fehlt, so kann rein zahlenmäßig fest­gestellt werden, dass die Großen eben mehr Förderungen erhalten. Hier müsste zum Beispiel an Kleinbühnen oder kleinere kulturschaffende Vereine und vor allem Volks­gruppen umgeschichtet werden. Diese werden nämlich wie Stiefkinder behandelt. Faktum ist, die Vielfalt bei Kunst und Kultur muss erhalten bleiben, und gerade bei den Kleinen ist dadurch besondere Kreativität zu erwarten. Sie können ihre Ideen vorbe­haltlos einbringen und müssen sich nicht an strikte Regeln halten – und gerade die bekommen um 18 Prozent weniger als im Vorjahr!

 


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