Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 491

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sozusagen die Frischluftzufuhr gewährleistet bleiben, damit die „Querflöten-Kultur­politik“ endlich ein Ende hat. (Beifall bei der SPÖ.)

12.14


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Herr Abgeordneter Großruck ist der nächste Redner. Redezeit: ebenfalls 3 Minuten. – Bitte.

 


12.14.17

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Da meine Redezeit kurz und beschränkt ist (Abg. Lutz Weinzinger: Nur die Redezeit!) – nicht ich, sondern nur die Redezeit, meine Damen und Herren, die mich kennen, nehme ich zumindest an –, möchte ich beginnen mit einer Karikatur. Es heißt ja: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Heute ist eine Karikatur in der „Wiener Zeitung“ – Sie werden sie wahrscheinlich gesehen haben –, und die ist übertitelt mit den Worten „Wiener Pädagogik!“. Da wird die Frau Vizebürgermeisterin Laska als Akteurin eines Kasperltheaters gezeigt, und da gibt es eine Sprechblase, wo es heißt: „Kinder, wollt ihr alle die Gesamtschule?! – Sonst kommt der böse Nikolo!!“ (Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.)

Ich glaube, diese Karikatur sagt vieles über die Diskussion aus, die wir jetzt führen. Es ist keine Kultur- und Bildungspolitik, meine Damen und Herren, wenn ich in Wien verbiete, dass der Nikolo in die Kindergärten kommt. (Abg. Mag. Lapp: Das stimmt ja nicht!) Es ist keine kultur- und bildungspolitische Weichenstellung, wenn ich ausschließlich über die Gesamtschule: ja oder nein? diskutiere, sondern ich glaube, wir sind alle auf dem richtigen Weg: Diskussion ist notwendig!

Ein bekannter Erziehungswissenschafter hat gesagt, die Bildungspolitik ist wie ein großer Tanker im Ozean. Man kann nicht kleine Korrekturen anbringen, und wenn man sie anbringt und man draufkommt, dass sie falsch ist, dann geht das Schiff in die andere Richtung, in die falsche Richtung.

Wir haben in der Vergangenheit, gerade in den siebziger Jahren gesehen, was los war mit der Bildungspolitik, als unseren Kindern die Mengenlehre aufgezwungen wurde. Dann haben sie alle stricken lernen müssen, sehr zum Widerwillen vieler, und so weiter und so fort.

Die Schule darf kein Experimentierfeld für theoretische Erziehungswissenschafter sein, sondern die Schule muss die Ausbildungsstätte für unsere Kinder sein und für das Lernen, für ein lebenslanges Lernen. Und das ist, glaube ich, das Wichtigste, was wir haben, Frau Bundesministerin. Und da freut es mich, dass eine Kontinuität in der Erziehungspolitik, in der Bildungspolitik da ist, auch wenn es in einer Zeitschrift heißt: „Die Wende in der Bildungspolitik ist da“. Dabei handelt es sich übrigens um ein Interview von Ihnen. Ich habe mir das durchgelesen und kann sagen: Besonders wichtig sind die zehn Punkte, die da angeführt sind. Ich stimme mit allem überein, was Sie gesagt haben (demonstrativer Beifall bei der SPÖ), denn das ist die Fortsetzung dessen, was auch die leider Gottes so oft geschmähte Bundesministerin Gehrer gemacht hat. Sie werden noch draufkommen, dass sie eine hervorragende Politik gemacht hat.

Jemand, der Reformen macht, der ist nicht immer beliebt, das wissen wir, der wird geschimpft, aber Reformen sind notwendig. Und die Frau Bundesministerin will mit ihren zehn Punkten Folgendes:

Erstens: Klassenschülerzahlsenkung auf 25. – Das wollen wir auch!

Zweitens: Berufsbildung stärken. – Das wollen wir auch alle, nehme ich an.

Drittens: mehr Betreuungsplätze. – Das wollen wir auch!

 


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