Verfügung steht und dass man nicht bei jedem Ansuchen schon wissen muss, was zum Schluss herauskommt, sondern dass es da sehr viel Platz gibt.
Das tut zum Beispiel der FWF in hervorragender Form, also da gibt es einen Teil, aber in sehr vielen Bereichen, gerade im universitären Bereich, sind die Budgets so knapp, dass immer wieder die Frage kommt: Ja lohnt sich denn das marktwirtschaftlich? – Ich finde, das ist ein falscher Ansatz, der auch damit zusammenhängt, dass in Österreich insgesamt ein ein bisschen ängstlicher Zugang zu diesen Freiräumen besteht und auch eine gewisse Fehlerfeindlichkeit, die ich gerade im Bereich von Forschung und Entwicklung für kontraproduktiv halte.
Das heißt, wenn man sich das Budget daraufhin anschaut, kann man sagen: Punkt eins: Ja, 172 Millionen € 2007, 25 Millionen € zusätzlich noch 2008, das ist zwar unbestreitbar positiv, aber natürlich viel zu wenig und noch immer nicht nicht einmal dieses 1 Prozent am BIP, wo es immer darum geht, dass wir eigentlich 2 Prozent erreichen sollten, aber nicht einmal 1 Prozent haben wir noch.
Dazu kommt ganz allgemein beim Budget, dass wir zwar eine starke Steigerung von 2006 auf 2007 haben, also eine relativ starke, dass es aber hier genauso wie im Forschungs-, Technologie- und Innovationsbudget von 2007 auf 2008 eine sehr geringe Steigerung gibt. Das widerspricht eigentlich auch einer langfristigen Planung und Investition. Das sieht man nicht nur beim Gesamtbudget mit diesen einmal plus 172 Millionen € und einmal plus 25 Millionen €, sondern man sieht es auch im Detail, zum Beispiel beim FWF, wo das Budget für 2007 und 2008 überhaupt gleich bleibt auf 150 Millionen €, auch wenn es jetzt einmal steigt – was gut ist.
Man sieht es auch in einem anderen Bereich, zum Beispiel bei fFORTE, dass zwar jetzt verdoppelt wird von 2006 auf 2007, was gut ist, aber von 2007 auf 2008 auch wieder gleich bleibt. Das heißt, meine Befürchtung ist, dass Sie jetzt einmal in diesem Bereich ein bisschen entlasten wollen, auch die Debatte ein bisschen entspannen wollen, was sicher auch notwendig ist, aber dass das keine langfristige, nachhaltige Budgetierung für die nächsten Jahre ist.
Ich möchte auf ein konkretes Problem noch eingehen oder auf einen konkreten Punkt, denn das ist nicht nur problematisch: die Frauen, die Wissenschafterinnen und Forscherinnen. Da gibt es aus meiner Sicht ein Spannungsfeld, sagen wir es einmal so. Wir haben jede Menge Daten, die belegen, dass Österreich im Bereich der Forscherinnen und Wissenschafterinnen nach wie vor europaweit im Schlussfeld ist. Die Daten von 2003 bis 2006 belegen das. 2003 lag der Frauenanteil in der Wissenschaft bei 21 Prozent, an fünftletzter Stelle der EU-25.
2004, „Shefigures“ sagt zum Beispiel: 1 Prozent der weiblichen Erwerbsbevölkerung ist als Wissenschafterinnen und Technikerinnen tätig. – Auch da sind wir Schlusslicht.
Auch 2006 waren in der Führungsebene nur 7,9 Prozent Frauen, was im Forschungs- und Technologiebericht aufscheint, also eine sehr aktuelle Zahl. Das heißt, man sieht, dass sich über längere Zeit bei verschiedenen Daten nicht wahnsinnig viel ändert.
Das, was ich positiv bemerken möchte, ist, dass es verschiedene Punkte gibt, aus denen ich zumindest ansatzweise schließen könnte, dass hier das Bemühen besteht, das zu verbessern. Die Forte-Mittel werden verdoppelt – das ist positiv, wie gesagt, allerdings mit der Einschränkung, dass ich nicht weiß, wie es 2008 weitergeht.
Was ich auch sehr positiv empfunden habe, ist, dass Ihre Antworten in Bezug auf die Fragen des Budgetausschusses keine Allgemeinplätze waren, sondern erstmals eigentlich sehr konkret in diesem Punkt waren, auch im Hinblick darauf, was Ihre persönlichen Zielsetzungen für 2007 und 2008 sind, wenn auch das Gender Budgeting erst für 2009 in Angriff genommen wird, was spät genug ist, aber immerhin.
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