Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 519

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Das heißt, hier gibt es durchaus positive Ansätze, allerdings muss man sich schon die konkreten Zahlen anschauen. Wenn Sie zum Beispiel sagen, es gibt 38 Prozent mehr Professorinnen bis 2006, dann muss man schon sehen, dass das in Zahlen betrachtet noch immer erst 285 gegenüber 1 712 Männern sind. Oder bei den Dozentinnen: 25 Pro­zent mehr heißt noch immer erst 429 gegenüber 2 556. Wenn man sich die realen Zahlen anschaut, sieht man, dass das, was jetzt geplant ist, zwar ein positiver Schritt ist, aber bei Weitem noch nicht ausreichen wird, uns da wirklich zumindest einmal ins Mittelfeld zu bringen. Da bedarf es sicher noch verstärkter Anstrengungen.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Frage der Akademikerinnenquote zurück­kommen, die Frau Kollegin Brinek angesprochen hat. Wenn sie gemeint hat, die Abschlussrate habe sich bei den Akademikerinnen verdreifacht, kann ich das irgendwie nachvollziehen, obwohl ich jetzt die aktuellen Daten nicht hier habe. Aber sie hat gesagt, Akademikerrate – und eine Verdreifachung der Akademikerrate ist, wie Kollege Grünewald schon gesagt hat, völlig unmöglich. 2003 hatten wir 15 Prozent, 2005 17,8 Prozent, da war der OECD-Schnitt 24 Prozent. Allein wenn wir den erreichen wollen, gibt es noch eine ganze Menge zu tun. (Beifall bei den Grünen.)

14.00


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.00.46

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Bundesminister, ich beneide Sie wahrlich nicht um die Baustelle, die Sie mit Ihrem Ressort übernommen haben. Ich bin auch sehr froh darüber, dass wir von Ihnen heute, aber nicht nur heute, offenere Töne und mehr Reformbereitschaft gehört haben als in den letzten Jahren.

Es ist uns gemeinsam, Ihnen in den Verhandlungen eine Aufstockung des Universitäts­budgets gelungen, auch wenn wir alle wissen, mehr wäre besser, aber es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich halte es für sehr wichtig, dass wir in den kommenden Jahren schauen, dass wir diese Mittel vor allem dafür einsetzen, die Studienbedingungen der Studierenden deutlich zu verbessern; erstens an sich und zweitens, weil Studenten, die Studien­gebühren zahlen, noch einmal mehr Anspruch darauf haben, entsprechende Bedingun­gen vorzufinden.

Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass wir den Fokus insbesondere darauf richten, die Studienbedingungen für berufstätige Studierende zu überprüfen und auch weiter zu verbessern, weil wir davon ausgehen müssen, dass die jetzige Situation an den Uni­versitäten, die Studienbedingungen dazu führen, dass Berufstätigkeit immer schwie­riger wird, dass es immer weniger Berufstätige schaffen, nebenbei ein Studium zu absolvieren, obwohl nicht zuletzt wegen der Studiengebühren die Berufstätigkeit neben dem Studium immer wichtiger geworden ist. Also eine Gruppe von Studieren­den, auf die wir wirklich unser Augenmerk richten sollten. Wir sollten schauen, dass wir hier auch die Studienbedingungen entsprechend weiterentwickeln und verbessern, um diese Gruppe zu unterstützen.

Ich begrüße es sehr, dass die Studienförderung erhöht wird, wenn auch nicht in dem Ausmaß, in dem wir uns das wünschen würden, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es wird in zwei Schritten vorgegangen: heuer eine Erhöhung um 12 Prozent und nächstes Jahr dann eine Gesamtreform, bei der es darum geht, dass auch mehr Studierende von dieser Studienförderung profitieren können. Das ist dringend not-


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