werden muss; konkret bei der Vergabe von Milchquoten, Tierprämien, Betriebsprämien und so weiter. Mir ist schon klar, dass in Österreich – der Herr Bundesminister hat das auch im Budgetausschuss gesagt – wesentlich weniger Betriebe als in anderen Staaten zusperren, aber jeder Betrieb, der zusperrt, ist um einen zu viel, Herr Bundesminister! In den letzten zehn Jahren haben 32 Prozent der Nebenerwerbslandwirte aufgegeben, und jährlich geben 4 300 Bauern auf. Jeder Einzelne ist zu viel! Das hängt natürlich nicht alles nur von Prämien und Quoten ab, wenn irgendjemand seinen Betrieb schließt, sondern auch von anderen Faktoren. Man sollte sich auch nicht am Negativen orientieren, sondern immer am Positiven, denn es soll ja was weitergehen! (Beifall beim BZÖ.)
Auf jeden Fall, Herr Bundesminister, wirkt diese einheitliche Betriebsprämie wettbewerbsverzerrend für kleinere Betriebe und fördert die deutliche Begünstigung von größeren Betrieben, fördert das Bauernsterben und trägt indirekt zum Verlust von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum bei, begünstigt natürlich auch die intensivlandwirtschaftlichen Betriebe des Ackerbaus im Osten Österreichs und benachteiligt die ökologisch landwirtschaftlichen Betriebe im Berg- und Grünland.
Das ist einmal so, und deswegen müsste man in diesem Bereich doch etwas umdenken. Der Faktor Arbeit wird meiner Meinung nach viel zu wenig berücksichtigt. Es geht um den ländlichen Raum, um die Entwicklung des ländlichen Raumes. Gesunde Lebensmittel sind uns allen natürlich sehr wichtig, ebenso die Umsetzung des Grünen Paktes und die Technologie-Offensive für die Entwicklung des ländlichen Raumes, geschätzte Damen und Herren.
Was uns in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist, ist die Wasserwirtschaft. Wir haben sehr gute Wasserressourcen, um die uns sehr viele Länder beneiden, und die sollten wir auch in Zukunft nutzen. Gerade nach den Windbrüchen durch den Sturm „Kyrill“, der heuer im Jänner in Österreich getobt hat, und durch die anhaltende Trockenheit ist eine weitere Zuspitzung der Lage zu befürchten. Die Waldbrandgefahr ist in Österreich enorm groß. Durch die ausgetrockneten Waldböden im Winter ist zu wenig Feuchte vorhanden, die Trockenheit vermindert auch die Abwehrkräfte der Bäume gegen den Borkenkäfer, auch gesunde Bäume sind dadurch verstärkt vom Befall durch Borkenkäfer bedroht. – Das sollte zu denken geben.
Jetzt hatten wir den trockenen April – es ist zwar für die nächste Zukunft etwas Regenwetter angesagt, aber der Boden ist sehr ausgetrocknet; es war der trockenste April seit 100 Jahren. (Zwischenruf des Abg. Grillitsch.) – Herr Kollege Grillitsch, vielleicht kannst du einmal zum Wettergott beten, am Sonntag gleich zur ersten Messe die Kirche besuchen und ein Stoßgebet zum Himmel richten, dass etwas Feuchte kommt, damit die Pflanzen nicht verdörren! Durch die Dürre gibt es weniger Ertrag und auch eine schlechtere Qualität.
Wie sehr die Trockenheit den Feldern zusetzt, zeigt sich bei den Zuckerrüben und auch beim Kukuruz, der teilweise am Austrocknen ist und gar nicht wachsen kann. Das Wintergetreide ist als Flachwurzler ebenfalls besonders auf Regen angewiesen. Wenn die Pflanze kein Wasser bekommt, bildet sie auch keinen Samen, Herr Bundesminister.
Auf jeden Fall werden die zu erwartenden Ernteausfälle zu Umsatzeinbußen in der Landwirtschaft führen. Es muss Vorsorge getroffen werden, dass zumindest ein großer Teil davon abgefangen werden kann und abgegolten wird. (Beifall beim BZÖ.)
Normalerweise bewässert man Felder ab Mitte Juni. Ein früherer Einsatz hat Ertragseinbußen in der Landwirtschaft zur Folge, weil dadurch die Kosten erhöht werden. Durch eine intensive Bewässerung wiederum ist eine Gefahr für den Grundwasserspiegel gegeben.
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