Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 667

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Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Strache, Rosenkranz, Vilimsky und weiterer Abgeordneter betref­fend Versagen des Vertrauens gegenüber dem Bundesminister für Inneres

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (39 d.B.): Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoran­schlages für das Jahr 2007 (Bundesfinanzgesetz 2007 – BFG 2007) samt Anlagen (70 d.B.); Kapitel 11 Inneres

Bundesminister Platter durften die Österreicher in der letzten Gesetzgebungsperiode schon in einem anderen Ministerium bewundern. Als Bundesminister für Landesver­teidigung zeichnet Platter für eine der einschneidendsten Reformen in der Geschichte des Österreichischen Bundesheeres verantwortlich, welche von unzureichender finan­zieller Bedeckung, Verzögerungen und Verunsicherungen für die Bediensteten ge­kenn­zeichnet ist. Wie ein Heuschreckenschwarm ganze Landstriche verwüsten kann und nur mehr Chaos hinterlässt, so kam auch Platter über das Bundesministerium für Landesverteidigung, frei nach seiner Vorliebe für private Ausflüge mit der Saab 105-OE, geflogen. Geblieben ist nichts als zusätzliche ungelöste Probleme und verbrannte Erde. Und ob das nicht schon gereicht hätte, wurde Platter das nächste Sicherheits­ministerium zur Demontage überantwortet.

Innenminister Günther Platter: ‚Österreich ist eines der sichersten Länder der Welt. Unsere Aufgabe und unser Auftrag ist es, dass dies auch weiterhin so bleibt.‘...“

Diese Aussage, entnommen einer Pressemeldung vom 29. März 2007, OTS 0144, ist beispielgebend für die sicherheitspolitische Realitätsverweigerung von Bundesminister Platter.

Österreich hat ein nicht mehr zu verleugnendes Sicherheitsproblem. Die Kriminalität steigt, die Anzahl der Exekutivbeamten sinkt. Eine wichtige Aufgabe jedes Staates ist es, die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten. Aber was tut man, wenn die Politik sich anders entschieden hat? Wenn Einsparungen wichtiger, das Auftreten im Ausland maßgeblicher und gewaltige Ausgaben im Rahmen der Europäischen Union funda­mental von größerer Bedeutung sind? Die Wirkungen sind, so wie man das im Rahmen eines Budgets gerne zum Ausdruck bringt, nachhaltig.

Alleine die Kriminalstatistik der letzten Monate ist leider in negativem Sinne beein­druckend. Im Jänner 2007 konnten 51 895 angezeigte Fälle, das sind um 10,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2006, registriert werden. Im März 2007 sieht alles gleich ganz anders aus. Nur mehr 7,8  Prozent Steigerung im Vergleich zu 2006. Dafür ist die Aufklärungsquote um 2 Prozent gesunken.

Das Bundesministerium für Inneres sieht dies in einer OTS-Meldung aus einem anderen Blickwinkel:

„Gegenüber den Vergleichsmonaten Jänner 2006 zu Jänner 2007 konnte damit der Anstieg der angezeigten Delikte auf nunmehr 7,8 % reduziert, also eine Verbesserung um nahezu 3 % gegenüber den Vormonaten erzielt werden.

Ähnlich verhält es sich mit der Aufklärungsquote. Der Rückgang der Aufklärungsquote aus dem Jänner-Vergleich (4,28 %) konnte um 2,28 % verbessert werden.“ (OTS 0113, 10. April 2007)

Betrachtet man die Kriminalstatistik der letzten zehn Jahre, so erkennt man gleich einen enormen Kriminalitätsanstieg. Für das Jahr 1998, das Jahr seit dem Österreich


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