das Schengener
Abkommen anwendet, kann man der Kriminalstatistik 479 859 angezeigte
Fälle entnehmen. Im Jahre 2000 waren es ca. 520 000, im Jahre 2002
über 590 000, im Jahre 2004 mehr als 643 000 und 2006 wieder
fast 590 000 angezeigte Fälle. Die Anzahl der fremden
Tatverdächtigen im Verhältnis zur Gesamtsumme der
Tatverdächtigen wächst nach wie vor stetig. Organisierte Kriminalität
aus dem Osten treibt ungeniert ihr Unwesen in Österreich.
Und nun wurden von
Jänner bis März 2007, seit Übernahme des Innenministeriums durch
den neuen Minister, Herrn Bundesminister Platter, in Österreich 153 685 Straftaten
angezeigt. Dies bedeutet über 1 700 Straftaten am Tag, über
70 in der Stunde, jede Minute mindestens eine Straftat!
Dazu Bundesminister
Platter in einer Presseaussendung zur Kriminalitätsstatistik:
„Die
vorliegenden Zahlen lassen erkennen, dass die von der Exekutive eingeleiteten
Maßnahmen Wirkung zeigen.“ (APA 0282, 10. April 2007)
Aber nicht die
Exekutive trägt hier die Schuld. Seit Bestellung des Bundesministers
für Inneres durch die ÖVP wurden die Planstellen im Ressort von
33 159 im Jahr 2000 immer wieder gekürzt. Zuletzt durch
Bundesminister Platter so ersichtlich im Stellenplan 2008 auf 31 286
gekürzt. Dies sind aber nur die Rahmenwerte, denn gleichzeitig mit der
Kürzung gab es eine Erhöhung des Personals für den Bereich des
Asyl- und Fremdenwesens, natürlich wieder zu Lasten der Exekutivbeamten.
Die Beamten für
den exekutiven Außendienst werden immer weniger – der Stellenplan
für das Jahr 2008 weist um 394 Planstellen weniger für Exekutivbeamte
in der Verwendungsgruppe E2b auf, als der Stellenplan des Jahres
2007 –, ihre Tätigkeit wird durch zusätzliche
Verwaltungsaufgaben belastet.
Die Erklärung von
Bundesminister Platter dazu:
„Besonders
wichtig war und ist mir, dass wir im Innenressort die Zahl unserer Bediensteten
beibehalten können. Es wird keine Polizistin und keinen Polizisten weniger
auf den Straßen Österreichs geben.“ (OTS 0144, 29. März
2007)
Als Beispiel zur
heutigen Situation sei die Tageszeitung „Heute“ Nr. 658/07 vom
20. April 2007 erwähnt: „Innerhalb von 50 Jahren wurden in
Wien 28 Prozent der Polizisten eingespart, während sich die Zahl der
Straftaten im gleichen Zeitraum verdoppelt hat. Raub, Einbruch,
Diebstahl, Betrug – in Wien erlebt das Verbrechen einen nie
dagewesenen Höhenflug. Allein im Vorjahr verzeichnete man 218 615
Anzeigen. 50 Jahre zuvor waren es 108 000 bei einem Personalstand von
8 300 Beamten. Heute kann die Exekutive in der Bundeshauptstadt nur
noch auf 6 000 Mitarbeiter zurückgreifen. “
Das vorliegende Doppelbudget für die Jahre 2007 und 2008 ist
gekennzeichnet von fortgeschriebener Einfallslosigkeit. Speziell spiegelt sich
dies in den minimalen Erhöhungen in den Bereichen Asyl- und Fremdenwesen,
der Ausweisung eines neuen Ansatzes „Kommunikations- und
Informationstechnologie“ und einer Reduzierung der Ausgaben im Bereich
Sicherheitsaufgaben wieder.
Der Bundesminister beurteilt dies wie folgt:
„Das Ergebnis der Budgetverhandlungen ist ein klares und
deutliches Bekenntnis für den Stellenwert der Sicherheit in unserem Land.“(OTS 0144,
29. März 2007)
Dank der „ausgezeichneten“ Budgetverhandlungen von
Bundesminister Platter bleibt dabei die Sicherheit auf der Strecke. Da der
Bundesminister als ehemaliger Gendarm vom Fach ist, kann man dieses Verhalten
nur als grob fahrlässig bezeichnen.
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