Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 669

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Im Asyl- und Fremdenwesen wird der gewohnte Kurs der Vorgänger durch Bundes­minister Platter bedingungslos fortgesetzt, den realen Erfordernissen nicht im Gerings­ten Rechnung getragen. Nach wie vor gilt Österreich als begehrliches Ziel für Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlinge.

Von Bundesminister Platter waren keine wie auch immer gearteten Bemühungen zu erkennen, die, von Gutmenschen, wie zum Beispiel seinem Vorgänger im Innenressort Strasser, verursachte Misere zu beenden. Er allein trägt die Verantwortung dafür dass die immense Belastung der Steuerzahler weiter steigt. Die Kosten explodieren, in den Jahren 2007 und 2008 wird ungefähr eine halbe Milliarde Euro im Asyl- und Fremden­wesen ausgegeben. Die Verschleppung der Verfahren ist praktisch gang und gebe, anstatt schnelle Asylverfahren zu gewährleisten. Private Vereine und NGOs werden gefördert, obwohl sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, Asylverfahren möglichst lange hinauszuzögern. Eine Tatsache, die in Hinblick auf das von VfGH Präsidenten Korinek unlängst (ohne Rechtsgrundlage) formulierte „Bleiberecht“ besonders prob­lematisch erscheint. Zur Zeit gibt es an die 40 000 offene Asylverfahren, davon dauern über 14 000 Verfahren schon länger als drei Jahre. In einzelnen Fällen kommt es zu Verfahrensverzögerungen von über 20 (!) Jahren.

Der österreichische Bürger hat schon lange kein Verständnis mehr dafür, dass in Wahrheit verdeckte Zuwanderungsverfahren anstatt strenge Asylverfahren durchge­führt werden.

Der Rechnungshof hat in seinem Bericht zur Flüchtlingsbetreuung Mängel im Per­sonalmanagement, unzureichende Supportstrukturen, fehlende Kontrollmechanismen und veraltete IT-Lösungen festgestellt. Die vermeidbaren Mehrkosten werden sich laut Rechnungshof bis zum prognostizierten Abbau der Rückstände auf rund 325 Millionen Euro belaufen. Diese Mängel waren aber für Bundesminister Platter kein Grund einzugreifen, passiert ist nichts.

Dieses Verantwortungs- und Handlungsbewusstsein gegenüber dem Bürger kommt sehr gut in einer Pressemitteilung des Bundesministers Platter zum Ausdruck:

„Innenminister Platter sieht keinen Änderungsbedarf bei Fremdenrecht: ‚Nach meiner Beurteilung haben wir derzeit ein gutes Gesetz‘“ (OTS 044, 1. April 2007)

Die Auswirkungen der verfehlten Sicherheitspolitik des Bundesministers Platter konn­ten am Mittwoch, den 25. April 2007, klar festgestellt werden.

Genau vor der FPÖ-Bezirksgeschäftsstelle in Vöcklabruck, Oberösterreich, wurde eine Rohrbombe gefunden. Die APA meldet am 26. April 2007, dass in Vöcklabruck ein rohrbombenähnlicher Gegenstand gefunden wurde. Nicht berichtet wurde, dass dieser Gegenstand genau vor der FPÖ-Bezirksgeschäftsstelle in Vöcklabruck aufgefunden wurde.

Zwar erging eine Information der Sicherheitsbehörden über den Fund an die APA und auch an eine Tageszeitung, diese wurden aber nicht darüber informiert, dass der Gegenstand vor der FPÖ-Bezirksgeschäftsstelle gefunden wurde. Eine offizielle Information von Seiten der Sicherheitsdirektion über diesen Vorfall erging weder an den FPÖ-Landesparteiobmann noch an den FPÖ-Bezirksparteiobmann noch an den FPÖ-Landesgeschäftsführer oder sonst an einen Repräsentanten der Freiheitlichen Partei Österreichs, um notwendige Schutzmaßnahmen einzuleiten. Es drängt sich der Eindruck auf, dass es sich hiebei um eine Vertuschungsaktion gehandelt hat. Oder wie soll man sich sonst die totale Nachrichtensperre über diesen versuchten Bom­benanschlag auf ein FPÖ-Parteilokal erklären?

Man stelle sich vor, das Zielobjekt des Anschlages wäre der Sitz einer karitativen Organisation, ein Treffpunkt einer Religionsgemeinschaft oder gar ein Büro einer


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