Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 131

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aber meine, dass man auf der anderen Seite nicht wieder mit Verbotsgeschichten – was er jetzt auch angesprochen hat – übertreiben soll. Einerseits fördern wir jetzt Be­wegungsmaßnahmen und treten auch dafür ein, dass junge Menschen in den Schulen und Kinder in den Kindergärten Sport betreiben, aber darüber hinaus auch dazu animiert werden, auch durch Großveranstaltungen, auch durch Erziehungsberechtigte, aber andererseits gibt es nun einmal auch ein sehr differenziertes Bild für unbeweg­lichere Menschen, für Menschen, die auch gesundheitlich nicht so beieinander sind oder, noch schlimmer, die vielleicht auf Grund eines Gesundheitsschadens an Körper­fülle und an Fettleibigkeit leiden, und da ist es halt der falsche Weg, wenn eine Re­gierung dann gleich wieder einmal eine Verbotsdiskussion beginnt und dann vielleicht die Diskussion auf „Fett-Steuern“, „Essens-Steuern“ und alles Mögliche verlagert. Beim Rauchen ist es schon so, beim Trinken auch, jetzt kommt das Essen dran. Also, da sind wir dagegen, das wollen wir nicht!

Ich möchte aber noch einen Aspekt beleuchten, und da möchte auch dem Kollegen Brosz recht geben und sagen: Jawohl, wir brauchen, was die Sportförderungsmittel an­belangt, wesentlich mehr Transparenz, da bin ich voll bei Ihnen! Herr Staatssekretär, es würde uns sehr freuen, wenn wirklich Rechenschaftsberichte der verschiedensten Verbände gelegt würden – in welcher Form auch immer, jedenfalls in einer Form, dass sie transparent sind und dass man auch weiß, was mit den öffentlichen Geldern pas­siert.

Ein wichtiger Punkt ist für mich aber, dass wir beginnen sollten, auch einmal eine Grundsatzdiskussion schon auch über die künftige Sportförderung und vor allem über die durch die Sportförderung möglichen Lenkungsmaßnahmen, die eine Regierung hat und die auch wir als Politiker haben, durchzusetzen. Im Hinblick auf das, was in den letzten Wochen und Monaten gerade im österreichischen Fußballsport – und da meine ich gar nicht so sehr den ÖFB, der ist ja als Förderungsnehmer an sich nur zwischen­geschaltet, ich meine eher die österreichische Fußball-Bundesliga – passiert ist, bin ich wirklich der Meinung, dass wir alle die Verpflichtung haben, da stärker auch über die Sportförderungsmittel einzugreifen.

Wie meine ich das? – Ich meine das einfach so, dass vor allem das Bundesligalizen­zierungsverfahren ein wirklicher Ansatzpunkt ist, um über die Förderungen – und letzt­lich gehen dort an die einzelnen Fußballvereine auch Förderungen hin – einzugreifen. Das Lizenzierungsverfahren, so wie es jetzt auf dem Tisch liegt, ist inakzeptabel. Da entscheidet ein Verein in sich über Lizenzen. Der Verein Bundesliga nominiert Senate, und diese Senate, die von der Bundesliga nominiert sind, entscheiden über Lizenzen der Bundesliga-Vereine. – Das ist der erste Missstand.

Der zweite Missstand ist, dass wir eine Bundesliga haben, die im Wesentlichen von 20 Vereinspräsidenten geführt wird, die über sich selbst entscheiden, die sich aber auch selbst kontrollieren. Das gibt es ja nirgends! Da ist ein Aufsichtsrat, der wiederum mit Vertretern der Vereine, die sich sozusagen selbst kontrollieren, bestückt ist.

Ich glaube, da haben wir alle die Aufgabe, Herr Staatssekretär, uns das genauer an­zusehen. Denn: Gerade im Vorfeld der EM ist das eine fürchterliche Geschichte, die da geschieht, wenn da ein Klub nach dem anderen sozusagen den Bach hinuntergeht oder auch noch andere Dinge passieren. Das sollten wir uns, glaube ich, einmal ge­nauer anschauen.

Im Übrigen, Herr Staatssekretär, würde ich Sie auch bitten: Sie sind so ein glühender Verfechter der EURO 2008, Gott sei Dank – da haben wir hier viele, eigentlich sind wir das ja alle, da gibt es einen Schulterschluss –, wirken Sie ein auf Ihre Bezirksvorste­herin des 1. Bezirks – ich nenne sie die Schwarze Gouvernante –, die mit erhobenem Zeigefinger jetzt herkommt und sagt: Die EM darf im 1. Bezirk nicht stattfinden! Sie hat


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