Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 133

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Und das sollte nicht gestört werden durch Dopingfälle, wie wir leider in der Vergangen­heit auch manche hatten. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch eine Klarstellung machen. Für uns sind gedopte Sportlerinnen und Sportler keine Verbrecher. Und daher kommt es da auch nicht zur Anwendung des Strafrechtes. Ich glaube, dass Sportlerinnen und Sportler, die Dopingfälle waren, genug dadurch gestraft sind, dass sie wahrscheinlich ihre gesamte sportliche Karriere dadurch zerstört haben. Das ist, glaube ich, Strafe genug.

Inwieweit es im Umfeld von Doping, nämlich Arzneimittelgesetz et cetera, strafrecht­liche Verfolgungen geben soll oder muss, darüber kann man in der Tat diskutieren, denn wir wissen ja auch, in welcher Abhängigkeitsposition zu den Funktionären, zu den Ärzten, zu den Betreuern Sportler manchmal sind, sodass sie im Wesentlichen na­türlich vielfach das machen, was ihnen gesagt wird. Und da haben natürlich auch die Ärzte und die Funktionäre eine besondere Verantwortung, da es sich meistens um sehr, sehr junge Leute handelt, die natürlich im Ehrgeiz, sportliche Höchstleistungen zu erbringen, sich voll auf die Anweisungen ihrer Betreuerinnen und Betreuer verlassen.

Das heißt, hier, glaube ich, kann man durchaus darüber nachdenken, aber die Sportler sollte man grundsätzlich aus der strafrechtlichen Verfolgung aus Gründen des Dopings ausnehmen.

Ich glaube, die Politik hat daher, wenn das heute so im Parlament beschlossen wird, gute Rahmenbedingungen geschaffen, um im Kampf gegen Doping erfolgreich zu sein. Es ist, wie ich meine, dabei wichtig, nicht nur darauf hinzuweisen, dass das unserem Ansehen schadet, sondern auch klarzumachen, dass das extrem gesundheitsschädi­gend wirkt und natürlich auch moralisch und ethisch verwerflich ist.

Man muss sich im Klaren darüber sein, dass Doping zu einer Verzerrung des sauberen Wettbewerbs im Sport führt und damit letztendlich den Wettkampfsport insgesamt in Frage stellt. Daher wollen wir auch die gesamte gesellschaftspolitische Orientierung dahingehend verstärken, zu sagen: Doping muss geächtet werden, weil das aus unter­schiedlichsten Motiven heraus nicht nur falsch, sondern auch schädlich ist! Und die Politik stellt sich da in den Dienst einer guten Sache. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der zweite Teil, die Gesundheitsprävention durch die Novelle zum Bundes-Sportförderungsgesetz wird vor allem dazu führen, dass wir mehr bewegungsorientierte Angebote in Schulen und Kindergärten haben, dass wir das Problembewusstsein bei Kindern, Lehrern und Eltern verstärken werden, dass es die Integration von Bewegung auch in die Ganztagsbetreuung von Kindern ge­ben wird, dass es viel mehr Projekte geben wird, die gerade in diesem Bereich stattfin­den. Wir wollen auch österreichweite Schulen von KindergärtnerInnen und LehrerInnen besonders in Bezug auf Bewegung hin haben, weil ja jetzt nicht nur alles stattfinden kann im Schulfach Bewegung und Sport, sondern das im Wesentlichen eine gesamt­hafte Angelegenheit der pädagogischen Ausbildung sein soll.

Ich glaube, dass wir uns für die nächsten fünf Jahre ambitionierte Ziele in diesem Be­reich gesetzt haben und dass wir gemeinsam imstande sein werden, da eine Trend­wende herbeizuführen, nämlich, dass nicht immer mehr Kinder durch Bewegungslosig­keit krank werden, sondern dass es uns gelingt, möglichst die Gesamtheit der Kinder und Jugendlichen zu erfassen und auch zu einem stärkeren Gesundheitsbewusstsein der Eltern und Jugendlichen beizutragen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin sehr dankbar dafür, dass das Parla­ment gemeinsam mit der Bundesregierung, mit meinem Staatssekretär da die Arbeiten durchführt, weil es wichtig ist, dass wir auf einem breiten Konsens in dieser Frage


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite