Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 150

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führen?) Wir haben bereits im Rahmen der Marktordnungsverhandlungen übereinstim­mend auch mit Kurt Gaßner festgelegt, dass wir selbstverständlich im Rahmen des Health Check, dieser Gesundheitsreform im nächsten Jahr auch auf parlamentarischer Ebene das entsprechend diskutieren und darüber informieren werden.

Nur, da geht es um Kofinanzierung. Und wenn wir heute den Minister binden, nach Brüssel schicken mit einem gebundenen Ergebnis, wie soll der Minister für uns in Brüs­sel verhandeln? Es geht um Kofinanzierung, darum, dass Bund und Land 60 : 40 kofi­nanzieren müssen, Herr Kollege Pirklhuber, und hier gibt es jährlich immer wieder Ver­änderungen. Genau das ist der Punkt, der zu mehr Bürokratie und mehr Kosten führen wird. Und wir wollen, dass dieses Geld zu den Bäuerinnen und Bauern geht und nicht irgendwo in der Bürokratie und Verwaltung versandet. (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP.)

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Diese Privatwirtschaftsverwaltung ist, glaube ich, gut so. Und ich sage das heute hier ganz offen und bitte Sie wirklich im Sinne der österreichischen Bäuerinnen und Bauern, hier umzudenken: Dass es diese 189 Fragen gegeben hat, dass heute dieser Grüne Pakt noch nicht genehmigt ist, das verdanken wir Ihren vielfältigen Gesprächen in Brüssel, Herr Pirklhuber, wo Sie nur verunsichert haben und wo Sie die Planungssicherheit und die Kalkulierbarkeit für Österreichs Bau­ern in Frage gestellt haben! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pirklhuber: Das stimmt überhaupt nicht!)

15.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Zwerschitz zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.23.25

Abgeordnete Barbara Zwerschitz (Grüne): Frau Präsidentin! Werte Abgeordnete! Liebe Zuhörer! Herr Abgeordneter Grillitsch, man kann ja wirklich Menschen überschät­zen, aber dass Sie dem Herrn Abgeordneten Pirklhuber zutrauen, dass er die EU dazu bewegen kann, gegen die Regierungsmacht der ÖVP, gegen die Landwirtschaftskam­mer, gegen das Landwirtschaftsministerium, die EU so aufwiegeln kann, dass die EU einen „super“ Verordnungstext, den man in Österreich entwickelt hat, über den Haufen schmeißt, das ist ein bisschen zu viel der Ehre, würde ich einmal sagen. Aber es freut uns. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Freund: Das ist tatsächlich so!)

Es geht jährlich um 1 Milliarde € für die ländliche Entwicklung. Und im Gegensatz zur ÖVP bin ich nicht unbedingt der Meinung, dass es nur um Bauern und Bäuerinnen geht – die sind sehr wichtig, die brauchen wir dringend, da leben aber auch noch zahl­reiche andere Menschen.

Diese Verordnung degradiert die Bäuerinnen und Bauern zu Bittstellern. Es ist ihnen nicht möglich, wenn sie einen Bescheid von der AMA erhalten, den überhaupt als Be­scheid zu registrieren, denn es ist kein Bescheid, es ist eine Information, ein Brief, könnte man sagen, und sie können dagegen nicht berufen. Das bedeutet für unsere Bauern und Bäuerinnen Rechtsunsicherheit, das ist richtig, aber nicht deswegen, weil wir ein Rahmengesetz fordern, denn ein Rahmengesetz bedeutet nicht, dass wir auf das i-Tüpfelchen dem Herrn Minister vorgeben, was er in welchem Punkt zu verhan­deln hat, sondern es bedeutet, dass wir ihm einen Rahmen geben, mit dem ausgestat­tet er nach Brüssel fährt und den er dort als Verhandlungsbasis nimmt. Es tut mir leid, das ist auch ein kleines Missverständnis Ihrerseits.

Sie reden immer von Transparenz in der Agrarpolitik. Es tut mir leid, diese fehlt mir. Ich habe das sehr nett gefunden, ich habe bei einer Veranstaltung in der Steiermark die-


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