Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 193

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Aufstockung und langfristige Sicherstellung der Finanzmittel für den Fonds in einer Höhe von insgesamt 200 Millionen € pro Jahr für die kommenden acht Jahre;

Erarbeitung und Umsetzung einer ökosozialen Steuerreform;

Entschlackung der Organisationsstruktur des Fonds, klare Hauptverantwortung beim Bundeskanzler, stärkere Einbindung von KlimaexpertInnen;

Umfassende Energieforschungsoffensive.

Zudem muss sofort die Totalreform des Ökostromgesetzes nach Vorbild des deut­schen ‚Erneuerbare-Energien-Gesetz‘ vorgenommen werden.“

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In dem Sinne, dass in der Klimaschutzpolitik in Österreich tatsächlich ein großer Wurf gemacht wird, ersuchen wir Sie um Unterstützung unseres Entschließungsantrags. (Beifall bei den Grünen.)

17.11


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Der von Frau Abgeordneter Dr. Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen eingebrachte Entschließungsantrag betreffend einen Ener­giewendefonds ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen betreffend eines Energiewendefonds, eingebracht im Zuge der Debatte über Regierungsvorlage: Bundesgesetz über die Errichtung des Klima- und Energiefondsgesetz (KLI.EN-FondsG) (90 d.B.)

Österreich braucht dringend eine aktive Klimaschutzpolitik. Laut Umweltbundesamt lagen die Treibhausgasemissionen in Österreich 2005 um 18 Prozent höher als im Ba­sisjahr 1990 (Kyoto-Ziel). Gesamt ist dies eine Abweichung von der Zielvereinbarung von über 35,6%! Österreich muss seine Treibhausgasemissionen um insgesamt ca. 24,6 Mio. t absenken, um das Kyoto-Ziel in der Periode 2008-2012 zu erreichen, an­sonsten drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Die zunehmend katastrophalen Aus­wirkungen des Klimawandels, wie Überflutungen, Schneemangel, Hitzeperioden und die damit verbunden Schadenskosten verlangen tatkräftige Handlungen.

Österreich braucht die Energiewende, um das Klima nachhaltig zu schützen. Die Ener­giewende beinhaltet eine Energieeffizienzoffensive, die den  verschwenderischen Um­gang mit Energie beendet, ebenso wie den Ausbau erneuerbarer Energien fördert. Das derzeitige Ökostromgesetz hat den Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich beinahe zur Gänze gestoppt.

Die Energiewende ist die Lösung und die Antwort auf die umwelt-, wirtschafts- und so­zialpolitischen Herausforderungen, die durch den drohenden Klimawandel entstehen. Die Energiewende schützt die Umwelt, schafft sozial verträgliche Rahmenbedingungen für den Energiemarkt, verringert die Importabhängigkeit,  schafft neue Arbeitsplätze und verringert künftige Schadenskosten.

Die derzeitige Regierungsvorlage betreffend die Errichtung des Klima- und Energie­fonds greift zu wenig weit, um Österreich aus dem Klimadebakel zu führen und eine Energiewende einzuleiten. Die Zielsetzungen bleiben unklar, die Ausgestaltung des Fonds fördert nicht die effiziente Umsetzung von Klimaschutzprojekten. Die Mittel sind


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