Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll24. Sitzung / Seite 246

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Frau Abgeordnete Barbara Riener angesprochen hat. Es geht in diesem aufgezeigten Fall tatsächlich um eine doppelte Vergebührung, die nicht verständlich ist.

Wir haben nicht nur im Ausschuss, sondern auch heute so viel darüber gesprochen, wie schnell legistische Vorhaben oder Anregungen umgesetzt werden. Es ist mir daher ein Anliegen, der Frau Abgeordneten zu berichten, dass wir vor wenigen Tagen die Mitteilung von Vizekanzler Molterer bekommen haben, der uns in seiner Stellung­nahme zum vorliegenden Bericht mitgeteilt hat, dass unsere legistischen Anregungen in der nächsten Novelle, die wahrscheinlich im Herbst stattfinden wird, umgesetzt wer­den.

Das ist eine gute Nachricht, und für mich ist das natürlich auch ein erfreuliches Beispiel für eine konstruktive Kontrolle und eine rasche Abhilfe unserer Anliegen, die wir aufzei­gen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte aber die Gelegenheit wahrnehmen, mich heute von Ihnen zu verabschieden. Fast zweieinhalb Jahrzehnte war es mir erlaubt, zuerst als Mitglied des Bundesrates, dann als Mitglied des Nationalrates und nun als Volksanwältin hier in diesem Haus und im Bereich des öffentlichen Lebens gestaltend mitzuwirken.

Es wird Sie beim Resümee die Feststellung natürlich nicht verblüffen, dass manches geglückt ist, manches auch nicht. – Das muss man auch ehrlich sagen. Aber so, wie ich damals vor sechs Jahren nicht resignativ aus dem parteipolitischen Geschehen be­ziehungsweise aus dem parteipolitischen Amt ausgeschieden bin, so tue ich das auch heute nicht, wenn ich in wenigen Wochen mein Amt als Volksanwältin niederlegen werde.

Ich darf sagen, dass ich in diesen letzten sechs Jahren wirklich eine spannende, eine herausfordernde und eine faszinierende Aufgabe zu erfüllen hatte. Wer Menschen mag, der weiß, was es heißt, mit so vielen Menschen Kontakt zu haben. – Das wird mir schon ein bisschen fehlen.

Ich danke all jenen herzlich, die mich mit Dank und Glückwünschen bedacht haben, aber vielmehr, glaube ich, gebührt Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Dank. Ich habe heute die Debatte verfolgt, als es um unsere Nachfolger gegangen ist. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie mir dieses Amt zugetraut und dass Sie mir dieses Amt anvertraut haben.

Viele von Ihnen kennen mich ja schon seit Jahren. – Es wurde ja heute angesprochen. Ich darf Ihnen allen sagen: Sie können unbesorgt sein. Ich werde weder von dieser noch einer anderen Stelle aus meine Nachfolger mit Ezzes beglücken.

Jeder Abgeordnete und jeder Volksanwalt hat seine Herausforderungen und hat die Probleme seiner Zeit zu bewältigen. Da ist nicht gefragt, was Vorgänger über diese Dinge denken, und ich glaube, das ist eine Qualität, die man in besonderem Maße le­ben sollte.

Ich bin überzeugt davon, dass die neuen Volksanwältinnen viele von diesen Herausfor­derungen hervorragend meistern werden. Ich wünsche euch alles, alles Gute und viel Erfolg. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich jetzt wehmütig oder freudig gestimmt sein soll. Es ist ein leicht komisches Gefühl, das gebe ich zu, aber dankbar bin ich – dank­bar, dass ich rechtzeitig und gesund loslassen kann.

Vielen herzlichen Dank auch für die anerkennenden Worte, die unser Haus betreffen, und vielen herzlichen Dank auch für die Wünsche für meine weitere Zukunft. Ihnen allen wünsche ich viel Erfolg und alles Gute! (Anhaltender allgemeiner, stehend darge-


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