Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 258

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

der Bürger, aber vor allem auch zum Wohle unserer Gäste wirken kann. (Beifall bei der ÖVP.)

21.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Schasching zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


21.22.15

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Heute ist der Tag der Entscheidung für Olympia 2014, und die Hoffnung lebt, dass sich Salzburg gegenüber seinen übermächtigen Widerparten durchsetzen kann.

Sehr geehrte Damen und Herren! Von heute an ist es noch knapp ein Jahr bis zur EURO 2008. Der touristische Wert sportlicher Großereignisse ist in diesem Zusam­menhang nur zu unterstreichen. Eine Studie der WKO vom Februar 2006, die unter dem Titel „Sportwirtschaft“ herausgegeben wurde, weist darauf ganz besonders hin. Die Effekte des Sports auf den Tourismus und damit auf die Wirtschaft Österreichs werden sowohl anhand der „sportmotivierten“ Touristen, des so genannten „aktiven“ Sporttourismus, als auch der Auswirkungen der jährlich durchgeführten Sport-Großver­anstaltungen in Österreich, also des „passiven“ Sporttourismus, berücksichtigt.

In Summe entfallen jährlich über 57 Millionen Übernachtungen in Österreich auf den Sporttourismus. Dadurch induzierte Effekte auf die Umsätze der jeweiligen Unterkate­gorien des Tourismus konnten in weiterer Folge berechnet werden. Das sind ein­drucksvolle Zahlen, sehr geehrte Damen und Herren: Restaurants und Gasthäuser ver­zeichneten sportspezifische Umsatzerlöse für das Jahr 2003 von 2,4 Milliarden €, der Bereich Hotels/Gasthöfe/Pensionen 2,5 Milliarden €, gefolgt von Reisebüros/Reisever­anstaltern mit 756 Millionen €.

Sehr geehrte Damen und Herren, das ist ein ganz wesentlicher Wirtschaftsfaktor! Und nicht nur diese Zahlen allein sollen uns den Wert so genannter sportlicher Großver­anstaltungen für den österreichischen Markt veranschaulichen, sondern auch die öko­nomischen Effekte, Infrastruktur- und soziokulturellen Effekte, psychologischen und politischen Effekte sind in diesem Zusammenhang ganz eindrucksvoll aus der Studie herauszulesen. Darum hat es mich auch ein wenig befremdet, dass sich gerade bei der Bewerbung für die EURO 2008 die Österreich-Werbung so sehr im Hintergrund gehal­ten hat, und es war mir völlig unverständlich, warum es hier nicht zu einer wesentlich offensiveren Zusammenarbeit gekommen ist.

Denn eines ist völlig klar: Wenn ich in unser Nachbarland Deutschland schaue – dort hat die WM 2006 einen ganz enormen Aufschwung mit sich gebracht (Ruf bei der ÖVP: Man hört nichts mehr! – Abg. Steibl: Man hört nichts! Tun S’ die anderen Mikros auch noch runter! – weitere Zwischenrufe) –, dann denke ich mir, allein die Aussage der Deutschen Zentrale für Tourismus berichtet über die Erfahrungen mit der Fußball-WM 2006 (Abg. Ing. Westenthaler: Man hört überhaupt nichts!): Neben dem Tou­rismus profitierten auch Verkehrsunternehmen, und die Marke Deutschland gewann enorm an Sympathie.

Das alles im Zusammenhang mit einem gemeinsamen Masterplan zu sehen, ist obers­te Kategorie und oberstes Ziel. Daher wäre es notwendig, jetzt als erste Maßnahme sofort einen Krisengipfel gemeinsam mit der Österreich-Werbung anzudenken, Herr Bundesminister, gemeinsam mit dem Tourismusausschuss, mit den Ländern, den Host Citys, um hier noch einmal ganz, ganz deutlich klarzumachen (Abg. Steibl: Was ist das jetzt? Ist das eine Wahlwerbungsrede?), dass die sportliche Bewerbung unseres Lan-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite