Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 151

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nichts nützen, wenn es nicht exekutiert wird. Das möchte ich nur einmal ganz kurz dazu sagen.

Wenn ich mir die Reden so anhöre, dann ist natürlich alles sehr viel schönes Wetter. Wenn ich mir allerdings dann anschaue, wie hier eine Partei beziehungsweise die Vorfeldorganisation einer Partei Werbung macht, in einem Folder der SJot, den ich hier nicht unbedingt vorlesen möchte, dann ist das nicht ... (Abg. Broukal: SJe, nicht SJot!) – Die SJ, die Sozialistische Jugend, ich werde es aussprechen.

Da möchte ich ganz klar sagen: Das ist und kann nicht der Weg sein! Wir wollen hier nicht Drogen gegeneinander aufrechnen, Jugendliche gegeneinander aufrechnen, die jetzt lieber kiffen oder lieber trinken, denn wir wollen beides nicht. Beides, was hier steht, ist etwas, was von uns abzulehnen ist. Weder das eine noch das andere soll sein. Es ist weder das eine gut noch das andere. (Beifall bei der FPÖ.)

Damit nicht genug hat der Obmann der Sozialistischen Jugend gesagt: Wir lassen uns nicht länger kriminalisieren, nur weil einige wenige glauben, uns sagen zu müssen, was gut für uns ist. Wir fordern heute unser gemeinsames Recht auf Rausch ein! – Also, ich glaube, dieses Recht auf Rausch gibt es nicht, und es wäre ganz gut auch für die Kollegen der SPÖ, hier auf ihre Vorfeldorganisation dahin gehend einzuwirken, denn wir haben heute schon gehört: Wir Erwachsenen sind es, die Vorbildwirkung haben, und letztendlich sind es auch die politischen Parteien, die in einer vorbildhaften Wirkung auf ihre Vorfeldorganisationen, auf ihre Jugendorganisationen einwirken sollen, und ich möchte da jetzt gar keine Partei ausnehmen.

Wir alle haben vielleicht auch schon, sage ich jetzt einmal, in einer gewissen Weise Fehler gemacht, jede Partei, und wir haben in drei Jahren, so es dann sein wird, einen Nationalratswahlkampf, bei dem dann heute Dreizehnjährige wahlberechtigt sein werden. Und ich bitte Sie alle jetzt schon, dann bei diversen Wahlveranstaltungen mit Jungwählerpartys sorgsam umzugehen und wirklich darauf zu schauen, dass es bei Parteiveranstaltungen nicht zu Trinkorgien kommt. (Beifall bei der FPÖ.)

Lassen Sie mich ganz kurz noch eines sagen: Das Problem des Alkoholmissbrauchs, der Alkoholkrankheit bei Erwachsenen hängt sehr häufig auch mit persönlichen Prob­lemen zusammen, mit Arbeitslosigkeit oder familiären Problemen. Das wissen wir, das ist gesichert. Erst recht ist es natürlich bei Jugendlichen so. Die Jugendarbeitslosigkeit ist, wie Sie alle wissen, relativ hoch, ja viel zu hoch. Jeder einzelne Jugendliche, der arbeitslos ist, ist zu viel, und daher haben wir auch schon vor einiger Zeit einen Antrag eingebracht, die Lehrlingskosten aus der öffentlichen Hand zu bezahlen.

Sollte dieser Antrag auf der Tagesordnung stehen, würde ich Sie wirklich bitten, diesem zuzustimmen im Sinne der Jugendlichen, die hier einen Arbeitsplatz bekom­men. Es ist weiters eine Ankurbelung der Wirtschaft, eine Ankurbelung des Arbeits­marktes generell und wäre natürlich auch für die Klein- und Mittelbetriebe von großem Vorteil, weil sie sich dann Lehrlinge leisten könnten. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Riepl: Soll das auch für ausländische Jugendliche gelten?)

Wir haben das von unseren Experten ausrechnen lassen. Das wären Kosten von in etwa 100 000 €, die hier die öffentliche Hand sozusagen in die Hand nehmen müsste. Ich denke, das sollten uns unsere Jugendlichen wert sein auch im Sinne dessen, dass wir unseren Jugendlichen wieder eine Zukunftsperspektive geben können und sie gar nicht mehr in eine Situation verfallen, in der sie die Zukunft nur noch grau und schwarz sehen und sich lieber betrinken, anstatt zu schauen, wie sie ihr Leben auf die Reihe bekommen. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

16.39

 


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