Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 163

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aufzubauen, es geht darum – jetzt bin ich durchaus mit der Frau Haubner einer Meinung –, ein einheitliches bundesweites Jugendschutzgesetz einzufordern, es geht darum, die Schulen einzubinden, die sicherlich auch ein wesentlicher Faktor sind. Und auch die Sportvereine. Man kann Aktionen machen, um auf die Gefahren des Alkohols hinzuweisen.

Eines darf man nicht vergessen: Natürlich gibt es einen gewissen Gruppenzwang in der Jugend – egal, ob das im Verein oder in der Schule ist. Diesen Gruppenzwang müssen wir erkennen. Um diesen Gruppenzwang ausnutzen zu können, wäre es natürlich eine gute Möglichkeit, entsprechende Aktionen in den Schulen zu machen. Aber der Punkt, um langfristig etwas zu ändern, ist ein ganz anderer: Es geht darum, dass wir die Probleme bei der Wurzel packen. Die Gesellschaft muss sich wieder ändern, sie darf nicht nach Ihren krausen Ideen geändert werden, denn dann geht es genauso weiter wie bisher, genau in diese Richtung, in die wir jetzt gehen, würden wir weitergehen, wenn wir Ihre Ideen, von der linken, letzten Reihe ganz oben weiter­verfolgen. (Zwischenruf des Abg. Öllinger.)

Das wird die Aufgabe der Freiheitlichen Partei sein, Ihren Ideen entgegenzuwirken, denn das, was Sie hier wollen, auf der einen Seite gegen Komatrinken vorgehen, auf der anderen Seite aber möglicherweise die Freigabe von leichten Drogen, Herr Öllinger, das kann nicht der Weg sein. Sicher nicht!

Es muss sich eine Bewusstseinsänderung ergeben. Wir brauchen Vorbilder, keine linken, sondern wir brauchen echte Vorbilder. Wir brauchen Vorbilder von Seiten der Elternschaft, der echten Elternschaft. Und wir müssen auch die Männer wieder einbinden. Aber nicht so, wie Sie, die Linken, es wollen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Öllinger: Echte Männer braucht das Land!)

17.23


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Eder-Gitschthaler mit 2 Minuten freiwilliger Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


17.23.17

Abgeordnete Dr. Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Minister! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Herr Kollege Klement, ich muss jetzt schon ein paar Worte zu Ihnen sagen. Bitte führen Sie diese Familiendiskussion sachlich! Es sind schon sehr viele Dinge gefallen. Wir ÖVP-Frauen sind nicht immer einer Meinung mit den SPÖ-Frauen, aber da treffen wir uns in vielem mit der Frau Kollegin Kuntzl. Und was Sie hier gesagt haben, das können wir nicht so hinnehmen. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

Nun kurz zum Thema. Ich bin stolz auf meine 18-jährige Tochter, die gerade Matura gemacht hat. Ich kenne sehr viele Jugendliche, die in ihrem Schul- und Bekanntenkreis sind, die wissen, was sie wollen. Das sind engagierte junge Menschen – und sie werden sicher ihren Weg gehen. Sie bemühen sich, trinken entweder gar nicht oder wissen die Folgen dieses Alkoholkonsums sehr wohl richtig einzuschätzen. Das ist die eine Seite; die möchte ich wirklich nicht zu kurz kommen lassen, denn mit Pauschal­verurteilungen, wie unsere Jugendlichen sind, muss man sehr vorsichtig umgehen.

Die andere Seite ist, wie wir heute schon so oft gehört haben, Alkoholmissbrauch und all diese Flatrate-Partys, Binge-Drinking et cetera. Das Problem ist ein ernstzu­nehmendes, keine Frage, aber unsere Frau Minister hat ja schon reagiert. Sie hat die entsprechenden Kampagnen schon in Umsetzung. – Vielen Dank dafür, Frau Minister; diese Kampagne „Nachdenken statt Nachschenken“, die Sie mit dem Fonds Gesundes Österreich gestartet haben.

 


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