Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 164

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Ich finde auch die Idee, diese verschiedenfarbigen Bänder für Jugendliche zu machen, sehr gut. Bei uns im Flachgau, in Salzburg, macht das die JVP schon seit geraumer Zeit bei Festen, dass sie diese Kontrollen mit sehr gutem Erfolg eingeführt hat, einhergehend natürlich auch damit, dass man einen günstigen alkoholfreien Drink anbietet.

Ich begrüße daher alle Maßnahmen, die unsere Kinder und speziell unsere Jugend­lichen einen maßvollen Umgang mit Alkohol lehren und ersuche alle um ent­sprechende Unterstützung. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

17.25


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Rudas. 2 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


17.25.45

Abgeordnete Laura Rudas (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrtes Hohes Haus! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! An die Freibier-für-alle-Fraktion, die FPÖ, die im Wahlkampf noch tapfer damit geworben hat, alle auf ein Freibier einzuladen, an Herrn Klement und Herrn Zanger: Ich weiß, früher war die Welt viel besser. Da haben sich die Frauen zuhause noch schlagen lassen, weil sie sich nicht getraut haben, sich scheiden zu lassen, sie waren finanziell abhängig. Mein Gott, war das gesund für die Kinder! Ich weiß, früher war alles viel, viel besser: Hauptsache intakt. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Bevor Sie es wagen, sich hier herauszustellen und den Österreicherinnen die Schuld für das sogenannte Komasaufen zu geben, denken Sie lieber an produktive und konstruktive Vorschläge! (Abg. Zanger: Sie haben es nicht verstanden!) – Das macht nichts, dann hören Sie zu.

Ich habe etwas vergessen, denn als „Linkslinke“, wie Sie mich vorher genannt haben, muss ich natürlich auch meine Jugendorganisation verteidigen, die Sozialistische Jugend. Ich weiß, für Ihre Jugendorganisation ist es total untypisch, kritisch zu sein, auch der eigenen Partei gegenüber. Wir sind aber sehr stolz darauf, dass es so ist. Die SJ hat auch andere Meinungen als die SPÖ. Das ist auch richtig so. Aber die Sozialistische Jugend hat es noch nie gewagt wie Ihre Kollegen in Wien, der RFJ, mit Freibier in einen Jugendwahlkampf zu gehen. Noch nie! Und sie werden es auch nie tun. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Zum Schutz der Jugend: Schutz der Jugend heißt natürlich strengere Kontrolle der Ein­haltung des Jugendschutzes, heißt Prävention und Aufklärung. Hier darf ich auch mit Stolz auf eine Wiener Kampagne verweisen, die ein bisschen mit Humor und Witz gemacht ist und vor allem mit Jugendlichen gemacht wurde: www.fetterspruch.at. Das können Sie sich alle anschauen!

Schutz der Jugend heißt aber auch, sich vor sie zu stellen, zu sagen, das ist keine Komasaufgeneration, sondern eine tolle Jugend, heißt auch, ihre Lebenswelten und ihre Lebensrealitäten ernst zu nehmen, und heißt auch, sie vor Anlassgesetzgebungen zu schützen. Hier will ich lieber vorher davor warnen, als nachher darüber schimpfen. Ich bitte alle wirklich, darauf zu achten, dass die Gesetze nicht verschärft werden und Jugendliche nicht plötzlich mit Strafen konfrontiert werden, die sie eigentlich nicht nachvollziehen können, denn diese Diskussion, die wir hier führen, führen die Jugendlichen nicht. Die führen wir hier! Und wir führen sie leider nicht mit den Jugend­lichen.

Da kommt auch eine kleine Kritik – auch wenn ich mich freue, dass es jetzt eine Kampagne von der Frau Bundesministerin gibt –, ich möchte trotzdem meine Kritik anbringen, nämlich: Erstens: Ich halte eine Kampagne ohne Einbindung von Jugend-


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