Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 165

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

lichen für unmöglich in der heutigen Zeit. Sie betonen immer wieder, dass Sie Expertin in mehreren Bereichen sind. Das finde ich auch gut. Aber wer Experte in Jugendfragen ist, sind nun einmal Jugendliche selbst. Deswegen kann eine Kampagne heute nur mit Jugendlichen stattfinden.

Genau so, wie die Harmonisierung des Jugendschutzgesetzes nur mit der Einbindung von Jugendlichen stattfinden kann. Das heißt, ich bitte Sie, das noch nachzuholen und Jugendliche auch schon in die Erstgespräche einzubinden. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Grünewald.)

17.29


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Sieber. 2 Minuten haben Sie sich vorgenommen. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


17.29.08

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Es ist dieses Thema tatsächlich ein sehr ernstes Thema, und ich treffe mich in einem mit Herrn Öllinger schon wieder: dass wir nicht alleine immer wieder die Jugendlichen und die Kinder in die Verantwortung nehmen müssen, sondern auch dort ansetzen müssen, wo sie zum Beispiel zu Alkohol kommen.

Da habe ich ganz aktuell eine Bezirkszeitung hier aus Wien, in der steht: Knallhart getestet: Schnaps für Kinder. Beim Kauf von Alkohol gab es keine Hürden. – Ich glaube jetzt nicht, dass das nur ein Wiener Problem ist, absolut nicht. Das ist sicher im ganzen Bundesgebiet ähnlich, aber wichtig ist, dass man sich diesem Thema stellt.

Wir in Vorarlberg haben uns diesem Thema nicht erst seit gestern, sondern seit vielen Jahren gestellt und haben auch Erfolge zu verzeichnen, die ich hier gerne bekannt machen möchte. Es ist zum Beispiel gelungen, dass aktuell bei Testeinkäufen im Handel nur in 30 Prozent der Läden ein Jugendlicher oder ein Kind Alkohol bekommen hat. Auch in der Gastronomie ist es so, dass eigentlich nur noch in 41 Prozent der gastronomischen Betriebe ein Jugendlicher oder ein Kind Alkohol bekommen hat. – Ich glaube schon, dass das ein Erfolg ist, der sich sehen lassen kann.

Wichtig ist aber auch, dass wir in Vorarlberg – die Frau Ministerin hat bereits eine davon angesprochen – einiges an Initiativen gesetzt haben. Hervorzuheben ist zum Beispiel die SuPro Vorarlberg, die Werkstatt für Suchtprophylaxe Vorarlberg, die vieles an Informationen vorantreibt.

Eine Initiative ist zum Beispiel auch die Initiative „Kinder in die Mitte“, wo wir uns bemühen, auf den Schutz für Kinder – das wichtigste Gut unserer Gesellschaft – hinzuweisen und die Gesellschaft aufzurütteln, Kinder wieder als wertvolles Gut zu sehen.

Eine weitere Maßnahme beziehungsweise Aktivität ist „Mehr Spaß mit Maß“. Der durchaus bekannte Primar Reinhard Haller hat sich als Vorsitzender zur Verfügung gestellt und begleitet dieses Projekt auch. Bei „Mehr Spaß mit Maß“ geht es darum, die Jugendlichen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erziehen. – Ein Bereich, glaube ich, wo wir Erwachsenen alle miteinander immer wieder aufgefordert sind, mitzudenken und Vorbildwirkung einzunehmen. Die Jugendlichen müssen weg von dieser „Ballermann“-Einstellung, hin zu einer Genusskultur kommen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir müssen vor allem als Gesellschaft hinschauen und nicht wegschauen. Ich bin eigentlich schon froh, dass die Medien und die Zeitungen, die zwar momentan beinahe überquellen von diesen Meldungen, hier doch eine Sensibilisierungsrolle einnehmen und die Gesellschaft aufrütteln.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite