Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 166

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Ich glaube auch, dass dieser Servicecharakter, den die SUPRO, diese Werkstatt für Suchtprophylaxe, in Vorarlberg einnimmt, wichtig ist, denn hier können Wirte, Gastro­nomen, aber auch Veranstalter von verschiedenen Festen – Zeltfeste sind ja immer wieder in der Kritik – Beratung einholen und sich auch entsprechend mitbegleiten lassen.

Wir haben festgestellt, dass man nicht nur reden darf, sondern, durchaus aus mit peppigen Plakaten, arbeiten muss. Eines davon, das vom „Fonds Gesundes Öster­reich“ kommt, hat in Vorarlberg in letzter Zeit durchaus einiges an Aufregung erzeugt; es kommt bei den Jugendlichen sehr gut an. Ich habe auch eines mitgebracht, um es Ihnen zu zeigen. (Der Redner stellt besagtes Plakat auf das Rednerpult.) Dieses Plakat in seiner witzigen Art und Weise wird bei Festen ausgehängt.

Ich möchte Frau Rudas an dieser Stelle sagen, vielleicht geht die Sozialistische Jugend etwas zu weit mit dem Thema, das Sie hier angesprochen haben. Ich glaube, ein Plakat wie dieses zeigt auch seine Wirkung, weist die Jugendlichen vor allem auf die Wichtigkeit des Themas hin, auf die Auswirkungen von Alkohol, und kommt bei den Jugendlichen sehr gut an.

Alles in allem glaube ich, dass wir einen wichtigen Schritt setzen, um eben unsere Zukunft, unsere Kinder und Jugendlichen – diese sind unsere Zukunft! – vor unnötigen Belastungen durch den Missbrauch mit Alkohol zu schützen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

17.33


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schönpass. 2 Minuten. – Bitte.

 


17.33.35

Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Ministerin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Komatrinken ist ein Phänomen, das immer weiter um sich greift und äußerst bedenkliche Auswüchse annimmt. Immer Jüngere trinken immer mehr. Während das Einstiegsalter vor etwa 20 Jahren bei 14 Jahren lag, greifen nunmehr bereits 12-Jährige zur Flasche. Wir sind uns alle einig: Es müssen unbedingt Taten auf diese Erkenntnisse folgen. Nur welche? – Da scheiden sich die Geister.

Frau Ministerin, Sie haben keine leichte Aufgabe. Verbote oder Strafen für Jugendliche oder deren Eltern können meines Erachtens diese gesellschaftlichen Probleme nicht lösen. Aktivitäten zur Prävention und Eindämmung des Alkoholkonsums von Kindern und Jugendlichen, eine österreichweite Aufklärungskampagne sowie Gespräche mit der Wirtschaft, wie unsere Ministerin bereits angedeutet und eingeleitet hat, sind sicherlich geeignete Mittel, diesem Problem zu begegnen.

Aber eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Übermäßiger Alkoholkonsum ist bei weitem nicht nur ein Problem der Jugend. Ganz im Gegenteil: Alkohol wird in unserer Gesellschaft weitgehend bagatellisiert. Auch übermäßiger Alkoholkonsum bei Erwach­senen nimmt in besorgniserregendem Ausmaß zu.

Alkohol ist in unserer Gesellschaft ein anerkanntes Genussmittel und daher auch beson­ders interessant für Jugendliche. Deshalb braucht es auch ein besonderes Verantwortungsbewusstsein und die volle Aufmerksamkeit der Erwachsenen, um Jugendliche vor Alkohol zu schützen und ihnen gleichzeitig das nötige Selbstvertrauen und die Kompetenz für den späteren Umgang mit Alkohol mitzugeben.

 


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