Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll28. Sitzung / Seite 167

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ziel der Maßnahme muss es daher sein, einen normalen und kompetenten Umgang mit Alkohol herbeizuführen. Ich fordere Sie alle auf, dazu beizutragen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.36


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Höllerer; 2 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


17.36.07

Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundes­ministerin! Frau Staatssekretärin! Kinder und Alkohol vertragen sich nicht. Jugendliche unter 16 dürfen keinen Alkohol trinken, landen aber dennoch alkoholisiert in Kranken­häusern. Die Gründe dafür sind vielfältig, und wir haben heute schon gehört: Alkohol als Symbol für das Erwachsenensein, Alkohol, weil es „cool“ ist, weil Feste und Partys ohne Alkohol „fad“ sind, weil das Wochenendsaufen „in“ ist. Ebenso klar ist, dass Ein-Euro-Partys, Flatrate-Partys Jugendliche zum unkontrollierten Konsum von Alkohol verleiten.

Initiativen wurden von der Frau Bundesministerin bereits eingeleitet.

Trotzdem kann man die Touristiker und Gastronomen nicht pauschal verurteilen. Es sind einige wenige, die da über die Strenge schlagen.

Es werden Mittel notwendig sein, um die Alkoholisierung bei Kindern – und es sind schon 11- bis 13-Jährige davon betroffen – zu bekämpfen. Es sind sicher die Eltern, die in die Verantwortung genommen werden müssen, die Vorbildwirkung, die Auf­sichts­pflicht haben und die auch bewusstseinsbildend einwirken können. Es gibt politische Möglichkeiten, die ins Auge gefasst werden müssen. Frau Bundesministerin Kdolsky hat hiezu bereits Maßnahmen gesetzt.

Aufklärung, Bewusstseinsbildung bei Jugendlichen und Erwachsenen sind notwendig. Änderungen in der Gewerbeordnung sind vorzunehmen. Und selbstverständlich ist auch die Ausweispflicht wichtig. Ebenso sind Anstrengungen zur Harmonisierung der österreichischen Jugendschutzbestimmungen notwendig.

Wir brauchen aber nicht nur Verbote, wir brauchen vor allem positive Aktionen. Eine davon wurde bereits gesetzt: „Nachdenken statt Nachschenken“ – man könnte es auch anders ausdrücken: Jung und schlau statt dumm und blau! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.38


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeord­neter Füller. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


17.38.09

Abgeordneter Christian Füller (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geschätz­te Frau Bundesministerin! Werte Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Wir diskutieren heute eine Problematik, die uns allen unter dem irreführenden Schlagwort „Koma­trinken“ bekannt ist. Zu der in den letzten Wochen auch von den Medien aufge­peitschten Stimmung: Einerseits denke ich, dass es, wie Herr Kollege Sieber bereits gesagt hat, dadurch schon auch eine Sensibilisierung gegeben hat, dass es aber andererseits doch auch sehr weit von einer sachlichen Debatte wegführte.

Immer wieder hat man das Gefühl, dass in dieser Debatte die sogenannten Haupt­betroffenen, nämlich die Kinder und Jugendlichen, als die Schuldigen abgestempelt werden. Doch es gibt in dieser Frage keine alleinigen Schuldigen, sondern vielmehr haben wir eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung dafür. (Beifall bei der SPÖ.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite