Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll30. Sitzung / Seite 68

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Vorstand Traumüller hat nach allem, was er im Ausschuss geboten hat, kein Recht, dort länger Vorstand zu sein. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte abschließend noch ganz kurz auf das Argument von Herrn Westenthaler eingehen, es sei nicht okay, dass er jetzt drei Monate auf Urlaub geht. – Herr Westen­thaler, ich verbiete Ihnen, mich in Geiselhaft Ihrer Urlaubsplanung zu nehmen. Ich gehe sicher nicht drei Monate auf Urlaub! Ich werde über den Sommer eine Reform des Universitätsgesetzes 2002 verhandeln, das Sie im Jahr 2002 so verbockt haben, dass es fünf Jahre später schon wieder repariert werden muss. Und wenn Sie es mir nicht glauben, dann kommen Sie mich besuchen – mein Büro ist im Palais Epstein –, falls Ihnen der Flug aus der Türkei nicht zu teuer ist. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

11.43


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mikesch. 4 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


11.43.37

Abgeordnete Adolfine Herta Mikesch (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Vielleicht können Sie sich noch an das Jahr 1994 erinnern, für die BAWAG sicherlich ein sehr bewegtes Jahr. Karibik 1 ist aufgetaucht, der „Konsum“ stand kurz vor der Pleite, und „Atomic“ wurde durch die BAWAG in den Konkurs getrieben.

Im Untersuchungsausschuss war das Thema Atomic sicherlich ein ganz besonderes Thema, war es doch einer jener Bereiche, in denen das gerichtliche Verfahren bereits weitestgehend abgeschlossen war. Atomic und gerade Kommerzialrat Alois Rohrmoser sind für mich persönlich ein Thema gewesen, das mich sehr bewegt hat. Alois Rohrmo­ser war mit Atomic einer derjenigen, der über viele Jahre den Jugendsport, den Nach­wuchs intensiv gefördert hat, damit für den gesamten Wintersport und auch für Öster­reich sehr, sehr viel geleistet hat, und der auch für die Region sehr, sehr viel getan hat. In meiner aktiven Zeit habe ich viele Jahre diese großzügige Unterstützung und seine soziale Verantwortung genossen und auch wirklich sehr geschätzt. (Beifall bei der ÖVP.)

Die Firma „Atomic for Sports“ war zum Zeitpunkt des Konkursantrages nicht über­schuldet. Und schon die Eröffnung des Konkurses, die ohne inhaltliche Prüfung des Konkursantrages durch das Konkursgericht erfolgt, war ganz eindeutig rechtswidrig. (Abg. Parnigoni: Das ist eine Behauptung!) Atomic wurde auf Betreiben der BAWAG und durch das Zusammenspiel von Konkursrichter und Masseverwalter förmlich in den Konkurs gezwungen. (Abg. Parnigoni: Da machen Sie jetzt eine Geschichtsfäl­schung!) Das beweist unter anderem der Umstand, dass die meisten Gläubiger im Konkursverfahren 94 Prozent erhalten haben. Wenn wir auch noch die Abschlusszah­lungen und Konkurskosten dazuzählten, wäre die Quote auf über 100 Prozent gestie­gen!

Atomic hat zu diesem Zeitpunkt 14 Prozent Zinsen bezahlt. Die finnische Amer-Grup­pe, die das Unternehmen übernommen hat, hat Monate später nur 4 Prozent Zinsen bekommen, also ein sehr gewaltiger Unterschied. Man sieht, was alles möglich ist! In zwei Jahren hat allein der Zinsanteil 278 Millionen Schilling ausgemacht!

Das nächste Thema, das sicherlich auch bemerkenswert ist, ist, dass ein Kaufpreis von 900 Millionen Schilling sukzessive durch Abschläge, Nachtragsvereinbarung und Kick-Back-Zahlungen auf weniger als die Hälfte, deutlich unter 400 Millionen reduziert wur­de, und die Patente und Markenrechte, die bei einem Weltmarktführer natürlich sehr


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