Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 105

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„Ich bin der Meinung, dass wir die Hauptschullehrer und die AHS-Unterstufenlehrer auf einem einheitlichen Bachelor-Niveau ausbilden sollen.“

Dasselbe hat Kollegin Brinek im Ausschuss gemeint. Sie hat, ich glaube wörtlich, gesagt: Nun kommt der nächste Schritt gegen die Zweigleisigkeit. – Ich glaube, ich habe Ihre Aussage im Ausschuss richtig zitiert, Frau Brinek. – Ein wichtiger, richtiger Schritt! Selbst der neue Rektor der Pädagogischen Hochschulen – ein Vorarlberger; auch nicht gerade ein tief in die Wolle gefärbter Sozialdemokrat – fordert genau das­selbe: Wir Pädagogischen Hochschulen müssen uns starkmachen für eine gemein­same Lehrerausbildung!

Ich meine daher, meine Damen und Herren, es ist höchst an der Zeit, dass wir dieser gemeinsamen universitären Ausbildung endlich einen Schritt näher treten, dass wir der kommenden jungen Generation von Lehrern jene Inhalte mit auf den Weg geben, die sie für eine Schule der Vielfalt brauchen. Wir brauchen eine Schule, die individuell, differenziert und begabungsorientiert die Talente unserer Kinder fordert, und das können wir durch eine gemeinsame Ausbildung schaffen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

11.15


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner auf der Rednerliste ist Herr Abgeordneter Neugebauer; auch wiederum 3 Minuten. – Bitte.

 


11.15.26

Abgeordneter Fritz Neugebauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolle­ginnen! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Geschätzte Kollegen! Wer heute früh die Medienaussendungen über die heute anstehenden Parlamentsdebatten ver­folgt hat, hat mitgeteilt bekommen: Da ist eigentlich nichts los, da ist inhaltlich nichts Besonderes zu erwarten!

Liebe Frau Kollegin Zwerschitz, wenn Sie in Ihrem Redebeitrag die Bewertung des Startes der Pädagogischen Hochschulen am 1. Oktober mit dem Etikett „Schilder­austausch“ qualifizieren, dann unterstützen Sie eine derart oberflächliche Bericht­erstattung! Mir tut das sehr leid, denn hinter diesem Start der Pädagogischen Hoch­schulen liegen mehrjährige, intensive Vorbereitungsarbeiten des Ministeriums und der betroffenen Kolleginnen und Kollegen, die sich ernsthaft damit auseinandergesetzt haben, und die verdienen es nicht, mit der Bewertung „Schilderaustausch“ abqualifi­ziert zu werden.

Ohne Zweifel kann man auch andere Perspektiven haben, aber was ist denn das Asset dieser neuen Konstruktion? – Die Zusammenführung zwischen Ausbildung und Fort­bildung an einem Platz; der Austausch an entsprechenden Weiterentwicklungen zwi­schen den Universitäten; das Gute der Universitäten mit dem Guten in der starken Verschränkung zwischen Theorie und Praxis, die von den Pädagogischen Akademien herkommt, darzustellen. Wir haben ja keine Studienpläne oder Pläne im Sinne der Universitäten an den Pädagogischen Hochschulen, sondern dort sind Stundenpläne wie in der Schule zu absolvieren, außerordentlich intensiv.

Was den hohen fachwissenschaftlichen Input bei den Studien an den Universitäten betrifft, gebe ich Herrn Dr. Graf recht: Natürlich stärker verwoben werden muss mit der Methodik, mit der Didaktik des Unterrichtens, was wieder ein besonderer Schwerpunkt an den Pädagogischen Hochschulen ist.

Zur Frage der einheitlichen Ausbildung darf ich auf Folgendes hinweisen: Es hat früher einmal, nach dem Krieg, den alten Grundsatz gegeben: Pädagogen für kleine Kinder werden geringfügiger ausgebildet und auch schlechter entlohnt, je höher hinauf, desto besser werden sie ausgebildet und auch entlohnt. – Damit haben wir Ende der sech-


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