Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 133

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Der Herr Minister ist im Augenblick nicht da, ich möchte aber betonen, dass es wichtig sein wird, dass wir dafür dann auch wesentlich mehr Lehrer zur Verfügung stellen. Schauen wir uns die Gesamterfordernis an zusätzlichen Lehrerkapazitäten einmal an! Die Notwendigkeit der Erhöhung der Zahl der Lehrkräfte geht schon mit der Reduktion der Klassenschülerhöchstzahlen auf 25 und darunter einher. Auf der anderen Seite sind natürlich zusätzliche Stützlehrer für den sonderpädagogischen Förderungsbedarf erforderlich. In Anbetracht dessen, dass wir in den Schulen auch Probleme mit sehr vielen verhaltensauffälligen Schülern haben, müssen natürlich auch viel mehr Klas­senteilungen vorgenommen werden, weswegen unter dem Strich wiederum mehr Lehrer benötigt werden.

Das möchte ich feststellen und festhalten, dass sämtliche Debattenpunkte nur dann umgesetzt werden können, wenn wir in der Lage sind, wesentlich mehr Lehrer anzustellen und natürlich auch zu besolden. Diese Frage muss selbstverständlich vorweg diskutiert und abgeklärt werden, sonst ist leider Gottes die heutige Debatte beinahe umsonst. Ich bitte also, dementsprechend viele zusätzliche Dienstposten vorzusehen, und danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.03


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.03.43

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­schätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Herr Abgeordneter Amon, ich wundere mich wirklich, wie sich in fünf Jahren die Geschichte in der subjektiven Wahrnehmung verändert.

Wir haben tatsächlich im Jahr 2002 die Integration diskutiert, allerdings nur in der polytechnischen Schule, und die Koppelung mit so vielen anderen Dingen war für die damaligen Oppositionsparteien nicht annehmbar. Wenn Sie noch dazu sagen, dass damals bereits Wahlkampfgeplänkel geherrscht hat, dann meine ich, dass Sie schon zum damaligen Zeitpunkt gewusst haben müssten, dass Sie im Herbst die Koalition mit der FPÖ aufkündigen werden. (Zwischenruf des Abg. Großruck.) Es wäre sehr inter­essant, das in den Protokollen nachzulesen.

Ich finde es positiv, wie sich all meine Vorrednerinnen und Vorredner für diese Inte­gration nach der achten Schulstufe ausgesprochen haben. Wenn man in der Geschichte zurückblättert, sieht man, dass es in der Tat nicht ganz einfach war, Integration in Österreich einzuführen. Ich erinnere mich noch gut, wie betroffene Eltern sich zusammengeschlossen und dieses Recht der Integration im Pflichtschulbereich eingefordert haben.

Ich kann mich auch noch gut erinnern, welch große Bedenken es seitens der Lehrer­schaft und auch seitens mancher Schulerhalter wegen der notwendigen baulichen Maßnahmen und der damit verbundenen Kosten gegeben hat. Außerdem hatten manche Eltern auch Angst, dass ihre nicht behinderten Kinder durch behinderte Kindern bei ihrem Lernerfolg Nachteile hätten. – Gott sei Dank ist all das nicht ein­getreten! Ganz im Gegenteil: Viele Eltern haben ihre Kinder bewusst in Integrations­klassen gegeben, damit sie auch mit jenen Kindern, die andere, besondere Bedürf­nisse haben, sozial lernen. Es ist dies daher ein großer Erfolg im Pflichtschulbereich.

Wenn man aber die Zahlen vergleicht, dann stellt man fest, dass es immer noch annähernd gleich viel Sonderschulklassen wie Integrationsklassen gibt. Die Integration ist also noch immer nicht flächendeckend in Österreich eingeführt. Wenn wir jetzt die Integration auch auf die neunte Schulstufe ausdehnen, dann darf es nicht das Endziel


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