Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 134

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gewesen sein, die polytechnischen Schule und die berufsbildenden mittleren Schulen mit einzubeziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Vielmehr muss es das Ziel sein, bei der Integration auch in den höheren Schulen über den ersten Schritt der Schulversuche hinaus zu gehen, denn auch Kinder mit beson­deren Bedürfnissen in einzelnen Bereichen lernen in Teilaspekten sehr viel und haben es im späteren Berufsleben, beim Eintritt in eine Lehre oder andere Berufe wesentlich leichter als jene Kinder, die nicht integriert, sondern selektiert wurden. (Beifall bei der SPÖ.)

13.07


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Franz. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


13.07.14

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Ich freue mich, dass wir uns nun in diesem Ent­schließungsantrag geeinigt haben, die schulische Integration von Kindern und Jugend­lichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf auch nach der achten Schul­stufe zu fördern.

Es steht außer Frage, dass behinderte Menschen so wie alle anderen durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt sichern wollen, und sie sollen auch die Möglichkeit erhalten, dies zu tun. Gerade Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf müssen wir die Chance geben, sich in besonderer Weise auf das Berufsleben vorzubereiten. Bis zur achten Schulstufe haben wir die Integration im Regelschulwesen ja bereits verankert und gute Erfahrungen damit gemacht. Wir haben aber auch gute Erfahrun­gen mit den Schulversuchen in der polytechnischen Schule und im berufsbildenden Schulwesen gemacht.

Nun ist es folgerichtig, die Integration nach der achten Schulstufe weiterzuführen. Es scheint mir nämlich sehr wichtig zu sein, dass speziell dann die erworbenen Fähig­keiten eines behinderten Kindes weiter ausgebaut und gefestigt werden.

Behinderte wollen ein weitgehend normales Leben führen, das heißt, sie wollen bei ihrer Ausbildung gleiche Chancen und gleiche Rechte haben wie nicht Behinderte. Durch die Möglichkeit, einen Beruf ihres Könnens auszuüben, erfahren sie Wert­schätzung und Anerkennung. Sie haben eine befriedigende, sinnstiftende Tätigkeit und dadurch die Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es ist sehr wichtig, diesen Jugendlichen die Grundlage für ein solches Berufsleben zu ermöglichen. Das heißt, wir müssen die Integration und Förderung von behinderten Kindern bis zum Abschluss ihrer Berufsauswahl und Ausbildung ermöglichen.

Natürlich bedarf es der Flexibilität, der Akzeptanz und der gegenseitigen Achtung. Die Förderung von behinderten Menschen muss ein generelles Anliegen eines demo­kratischen und reichen Staates wie Österreich sein. Menschen mit Beeinträchtigungen müssen die Chance erhalten, trotz körperlicher und geistiger Einschränkungen ihre vorhandenen Fähigkeiten auszubauen und sie der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Schade, dass diese Vorlage nicht schon vor fünf Jahren, wie uns Kollege Amon erklärt hat, zustande gekommen ist! Dann hätten wir das nämlich schon! Es ist aber gut, dass es heute geschieht, denn heute brauchen wir die Zweidrittelmehrheit nicht mehr. Das Ganze ist damals nämlich leider an der Zweidrittelmehrheit gescheitert. (Beifall bei der ÖVP.)

13.09

 


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