Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 235

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en, und das habe ich sehr gerne gemacht. Im Unterschied zu manchen anderen hier herinnen kann ich also auch einiges über meine praktische Erfahrung berichten.

Wie gesagt, anstatt Symptome zu bekämpfen, sollen hier die Ursachen bekämpft werden. Es muss einfach überprüft werden, wie Kredite teilweise vergeben werden, wie gewisse Handyverträge entstehen. Es kann, bitte, nicht sein, dass ein 19-Jähriger kommt und 3 000 € Schulden bei einem Handynetzbetreiber hat! Das muss man sich einmal vorstellen: 3 000 € – wie kann man die vertelefonieren?

Das sind Dinge, die so einfach nicht funktionieren können. Da kann man nicht einfach sagen: Die Jungen sollen eben wählen dürfen, da machen wir dann ein bisschen Wahlwerbung in den Schulen! – Vor allem von der linken Reichshälfte wird das sehr gerne gemacht. Nur kann es so nicht sein! Man muss auch eines sehen: Wenn man dann nämlich die volle Verantwortung übernehmen soll, wenn man dann vielleicht auch noch die Volljährigkeit auf 16 Jahre herabsetzt, dann sind wir da in einer ganz anderen Problematik, und davor warne ich.

Da sollen wir eine seriöse Politik betreiben. Hier sollen wir schauen, dass sich die jungen Leute nicht verschulden. Den Schuldnerberatungsstellen sollen wir natürlich mehr Möglichkeiten geben, damit wir auch die Menschen vor Schicksalsschlägen schützen. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

18.10


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Mag. Darmann mit 3 Minuten freiwilliger Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeord­neter.

 


18.11.03

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bun­desminister! Hohes Haus! Ich muss meinen beiden Vorrednern, den Kollegen Haim­buchner und Steinhauser, sehr wohl recht geben, wenn Sie sagen: Man muss das Problem an der Wurzel packen!

Wo ich aber mit Kollegem Haimbuchner nicht ganz mit kann, ist, dass die Banken das große Problem der Jugend sind. Da muss ich als ehemaliger Banker einmal schützend die Hand drüberhalten, da ich sehr wohl weiß, dass es einem Jugendlichen kaum möglich ist, ein Konto mit Kreditrahmen abzuschließen, wenn nicht die Eltern dafür bürgen. Das heißt, da ist sehr wohl ein Schutzmechanismus eingebaut.

Das wahre Problem – und das ist zum Teil schon genannt worden – sind Telekom-Betreiber und -Anbieter, sind die Elektroketten, die Möbelketten. Jeder möchte sich irgendetwas einrichten, und ohne wesentliche Bonitätsprüfung – da bin ich wieder bei Kollegen Steinhauser – ist es heutzutage möglich für einen Jugendlichen und auch für sonstige Personen in der Öffentlichkeit, also jeden Erwachsenen, ohneweiters sofort ein paar tausend Euro Schulden zu machen. Er geht einkaufen, löst etwas und kommt sich schon blöd vor – um da auch einen Werbeslogan heranzuziehen –, wenn er nichts kaufen würde. Das ist also wirklich etwas, wo diese Kettenbetreiber, diese Ketten gefordert sind, ihre Bonitätsprüfung zu verstärken und somit die Kunden vor weiteren Problemen zu schützen.

Aber wenn das alles nicht hilft und diese Bonitätsprüfung nicht gegeben ist, kann es natürlich sein, dass die Personen vor einer aussichtslosen Situation stehen und meinen, keine Zukunft mehr zu haben. In so einem Fall ist es dann wichtig, die, wie sie jetzt noch heißen, Schuldner- und zukünftigen Schuldenberatungsstellen aufzu­suchen – davon gibt es zurzeit zehn –, und diese werden mit einem besonderen Qualitätsmerkmal versehen, nämlich mit dem Bundeswappen in Wort- und Bildmarke, wenn sie vom Staat eine Bevorrechtung bekommen, und das nur, wenn sie nicht


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