Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll31. Sitzung / Seite 308

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Hinsicht werden wir diesen Antrag später sicher auch nicht unterstützen können. (Beifall bei den Grünen.)

22.19


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Schalle zu Wort. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


22.19.19

Abgeordneter Veit Schalle (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Kollege Themessl, aus meiner Sicht geht Ihr Antrag zwar in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Ich habe mich nämlich bei vielen Kollegen in der Wirtschaft danach erkundigt, was eigentlich an Überstunden monatlich geleistet wird. Wir kommen im Durchschnitt fast überall auf 20 Stunden und mehr. Was das Interessante dabei ist: Es wollen alle Leute unbedingt Überstunden machen. (Abg. Sburny: Weil sie zu wenig verdienen!) Genau das ist der Punkt! (Abg. Sburny: Vielleicht zahlen Sie ihnen mehr!) Das hat damit gar nichts zu tun, sondern hängt damit zusammen, dass gerade die Leute mit wenig Einkommen durch die Preiserhöhungen, die es gibt von Grundnahrungsmitteln bis Benzin, Energie, wirklich zum Handkuss kommen. Und ich denke, die können auch nicht warten bis 2010, bis zur Steuerreform.

Da wundere ich mich eigentlich, dass da von SPÖ-Seite überhaupt nichts kommt. Reden Sie einmal mit den Leuten an der Basis! Die wissen nicht, wie sie ihr Monats­budget richtig verwalten sollen. Die kommen am Monatsende ohne Geld daher und wollen einen Vorschuss haben; all diese Dinge also. So schlimm war es noch nie! Ich kann sagen: Es machen in Österreich in der Zwischenzeit 764 000 Leute Überstunden. (Abg. Steibl: Weil BILLA so schlecht zahlt!) – Nein, das hat mit dem Bezahlen nichts zu tun, Frau Steibl! Es gibt einen Kollektivvertrag, aber die Menschen kommen damit – wir zahlen ja nicht weniger auf einmal! – nicht mehr aus. Ich denke, es ist zu viel für die Großen gemacht worden und zu wenig für die Kleinen, und das muss sich ganz sicher bald ändern. (Beifall beim BZÖ.)

Was auch ein wichtiger Effekt ist: Ich denke, es wird dadurch auch weniger Schwarz­arbeit gemacht. Es fördert die Leistungsbereitschaft enorm. Ich denke, auch der Facharbeitermangel, den es derzeit gibt, treibt die Leute zu Überstunden. Es geht ja gar nicht anders. Sie bekommen auch keine guten Leute. Wir haben auch das Problem, dass wir 9 000 Lehrlinge haben, die keinen Job haben. Ich fordere Sie von der ÖVP dazu auf, auf Ihre Klientel einzuwirken, dass die Industrie und die Mittel­betriebe Lehrlinge aufnehmen. (Abg. Dr. Stummvoll: Der Handel auch!) Auch der Handel, ja, da brauchen wir gar nicht darüber zu diskutieren.

Wir haben den jungen Menschen gegenüber die Verantwortung, das wir wirklich darauf schauen, dass sie einen guten Ausbildungsplatz bekommen. Gerade die Facharbeiter im ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Nein, nein, ich denke, da muss man wirklich etwas tun, sonst bekommen wir keine Facharbeiter. Und ich meine auch, da geschieht zu wenig.

Da würde ich wirklich an Sie alle appellieren, dass Sie in diese Richtung auf Ihre Klientel einwirken. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

22.22


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Ich weise den Antrag 264/A dem Finanzausschuss zu.

 


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