Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll35. Sitzung / Seite 277

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Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Steindl. 2 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


21.52.57

Abgeordneter Konrad Steindl (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretär! Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zuvorderst herzlichen Dank auch von meiner Seite für diesen wirklich umfassenden und professionellen Bericht, der die Einkommenssituation in Österreich klar wiedergibt. Es ist so, dass der Bericht wirklich sehr viele Zahlen enthält, beispielsweise: 3,772 Millionen Menschen waren unselbstän­dig erwerbstätig, also 1,1 Prozent mehr als das Jahr zuvor. (Abg. Mag. Rossmann: Dazu brauchen wir aber den Bericht nicht!) – Ich werde das Ganze sehr abkürzen.

Mich hat interessiert, wo die Medianeinkommen liegen: im Bereich der unselbständig Erwerbstätigen bei 21 604. Wir sehen im Bericht, dass die Beamten mit einem Median­einkommen von 40 392 sehr hohe Einkommen erreichen.

Meine Damen und Herren, als Wirtschaftsvertreter hat mich eines in große Sorge ver­setzt: Herr Rossmann, Sie haben gesagt, die Einkommen der selbständig Erwerbstäti­gen sind mehr gestiegen. – Das ist nicht so. Nur die Freiberufler, allen voran die Fach­ärzte, haben mehr Einkommen als zuvor. (Abg. Mag. Rossmann: Seite 24 nachlesen!)

Tatsächlich ist es nach diesem Bericht so, dass die klein- und mittelständischen Unter­nehmer ein Medianeinkommen von 12 342 erreichen. Wenn wir wissen, dass zwei Drit­tel aller unselbständig Erwerbstätigen bei diesen klein- und mittelständischen Unter­nehmungen beschäftigt sind, dann, glaube ich, ist es ohne Zweifel wichtig, dass wir hier strukturelle Hilfen geben und vor allem auch für eine entsprechende Entlastung der Lohnnebenkosten Sorge tragen, damit das Einkommen der klein- und mittelständi­schen Wirtschaft in Zukunft wieder besser wird. – Besten Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

21.55


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Becher. Auch 2 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


21.55.03

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zu­erst ein paar Worte zum Entschließungsantrag meines Kollegen Hauser. Dieser Ent­schließungsantrag betrifft nur die Bezüge der Abgeordneten, die ja weitgehend be­kannt sind. Wir haben im Ausschuss viel weiter gehend gesprochen und uns eigentlich auch auf eine Prüfung der Bezüge in öffentlichen Unternehmen geeinigt. Es hat hier eine Einigkeit aller Fraktionen gegeben, und wir haben ausgemacht, dass wir im nächsten Ausschuss über die geeignete Vorgangsweise beraten werden.

Nun zum Einkommensbericht. Ich möchte nur einen Punkt kurz hervorheben, und zwar den, dass ich besonders alarmierend finde, dass den Österreicherinnen und Österrei­chern immer weniger Geld zur Verfügung steht. Es wurde schon erwähnt, es hat seit 1998 einen Kaufkraftverlust gegeben: bei den mittleren Einkommen einen von 2 Pro­zent. Trotz der nominalen Lohnsteigerungen ist diese Einkommenssteigerung aufge­fressen worden und nichts davon übrig geblieben. Diese Einkommenseinbußen haben aber nicht alle gleich getroffen.

Dazu gibt es eine Untersuchung der Arbeiterkammer, die besagt, dass im Jahr 2005 Topmanager um 95 Prozent mehr verdient haben als im Jahr 2000. Davon kann der Normalverbraucher nur träumen, denn ihm oder ihr stehen neben entwerteten Einkom­men auch immer stärker steigende Lebenshaltungskosten gegenüber, auch stark stei­gende Kosten für die eigenen vier Wände: Die Wohnungskosten sind zwischen 2001 und 2006 um 20 Prozent gestiegen, während die Nettolöhne in diesem Zeitraum nur um 11 Prozent gestiegen sind. Dazu kommen noch Maklerprovisionen, Kautionen,


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