Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll40. Sitzung / Seite 222

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chung von seriösen Wissenschaftlern, die bewiesen haben, dass die CO2- und Tempe­ratur-Diskussion uns schon zig-tausend Jahre begleitet und dass es sehr wohl in der Erdgeschichte (Abg. Brosz: Es gibt keinen Klimawandel – oder wie?) Zeiten gab, in denen wir eine Konzentration von CO2 von 400 ppm hatten, und trotzdem gab es Lebe­wesen und niemand musste sterben. Das heißt, das ist eine etwas unseriöse Diskus­sion, und da gehört ein bisschen an Fakten hineingegeben. (Abg. Dr. Van der Bellen: Wissen Sie es besser als das IPCC?)

Den zweiten Punkt, liebe Kollegen von den Grünen, sollten Sie sich auch ein bisschen durch den Kopf gehen lassen. Wenn Sie tagtäglich durch die Gegend spazieren, atmen Sie ungefähr 1 kg CO2 aus. Jetzt rechnen Sie das hoch: Es gibt auf der Welt ungefähr 6,7 Milliarden Menschen, das gibt ungefähr eine Emission durch den CO2-Ausstoß des Menschen von 2,45 Milliarden Tonnen pro Jahr.

Alle Autos zusammen auf der ganzen Welt produzieren eine CO2-Emission von 2,1 Mil­liarden Tonnen pro Jahr. Das heißt, würden wir in Gesamtösterreich den gesamten Autoverkehr einstellen, hätte das überhaupt keine Klimarelevanz, hätte das überhaupt keine Folgen auf das Weltklima, geschweige denn auf das europäische Klima. Das ist auch ein Faktum, das Sie nicht unbedingt aus den Augen verlieren sollten.

Wenn Sie dann auch davon sprechen, dass wir einer Klimakatastrophe zugehen, und vielleicht auch noch Al Gore zitieren, der sagt, wir könnten in Österreich, auf der Welt ein Temperaturniveau von 500 Grad Celsius erreichen, muss ich sagen, liebe Kollegen von den Grünen, ich glaube, Sie leben nicht auf dem Boden der Realität. Sie sollten sich ein bisschen mit Physikunterricht auseinandersetzen. Da reichen Grundschule, Hauptschule, Unterstufe. (Abg. Dr. Pirklhuber: Es gibt keinen Klimawandel?)

Faktum ist auch, dass, liebe Kollegen, Kalt- und Warmzeiten in der Erdgeschichte einem ständigen Wechsel unterworfen sind und dass wir Zeiten erlebten, in denen es in Europa – das war ungefähr um 1300 – sehr kalt war. Es gab da Zeiten, Sommerperi­oden, in denen Schnee fiel. Es gab regelmäßig Jahre, in denen der Bodensee zufror. Und nicht umsonst gab es auch Völkerwanderungen. Die gab es auch aufgrund von Nahrungsproblemen und aufgrund der Tatsache, dass es eben zu natürlichen Klima­schwankungen kam.

Jetzt will ich auf den Punkt bringen, warum ich das sage. Liebe Kollegen von den Grü­nen, ein bisschen zuhören! Herr Kollege Pirklhuber, ein bisschen zuhören, nicht ganz aufgeregt sein! Ich möchte Ihnen dazu mitteilen, dass es eben auch andere Sichtwei­sen der Wissenschaft gibt und nicht nur ein künstlich aufgebautes Dogma der Grünen, und dass es nicht nur Klimahysterie geben muss, sondern es kann auch eine gute Klimadiskussion geben. Und deswegen kommen wir auf den Punkt: Das Entscheiden­de bei der ganzen Diskussion und das Positive daraus ist, dass wir es schaffen wer­den – hoffentlich schaffen werden –, gemeinsam, da bin ich bei der Kollegin, schaffen werden, eine vernünftige Politik zu entwickeln, in deren Rahmen wir erneuerbare Ener­gien in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen und die Abhängigkeit von Ener­gieimporten einschränken. Wir sollten versuchen, hinsichtlich Energieeffizienz wirklich auch einen Beitrag zu liefern, um Österreich energieautark zu machen. Aber das, bitte, liebe Kollegen, nicht mit Hilfe von Klimahysterie und Panikmache, die die Menschen verunsichern, sondern wirklich aufgrund von echten und guten Fakten. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.) Ihre „Fakten“ sind an den Haaren herbeigezogen, Herr Kolle­ge Pirklhuber, das muss ich Ihnen leider sagen, die sind nicht der Wahrheit entspre­chend.

Ganz kurz noch zur ÖVP. Es ist recht lustig, wenn die ÖVP argumentiert, was Klimapa­kete und Klimazukunft angeht. Sie schreiben auf Seite 20 Ihres österreichischen Klima­paketes vom „10.000-Dächer-Programm“. Liebe Kollegen von der ÖVP, das ist ja wirk-


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