Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 303

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das Erlernen der Grundfertigkeiten, die in der Volksschule verlangt werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Unsere Kinder sollen ab der ersten Volksschulklasse vor allem Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Um dabei erfolgreich zu sein, müssen sie aber unsere Sprache beherrschen. (Ruf bei der ÖVP: Genau!) Der bereits in der Ausschusssitzung disku­tierte Abänderungsantrag zum Schulunterrichtsgesetz sieht eine Verpflichtung der Erziehungsberechtigten vor, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder zum Zeitpunkt der Schuleinschreibung und des Schuleintritts die Unterrichtssprache beherrschen. Das ist richtig so, denn bei der sprachlichen Frühförderung der Kinder dürfen wir die Eltern nicht aus der Verantwortung entlassen.

Wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der grünen Fraktion, so wie in der Aus­schusssitzung angesprochen, die sprachliche Frühförderung im ländlichen Raum für illusorisch halten, dann darf ich Ihnen schon sagen: Ich lebe im sogenannten ländlichen Raum und in einer kleinen Gemeinde, und seit Jahren werden im Kinder­garten Asylantenkinder entsprechend betreut. (Zwischenruf der Abg. Mandak.) Dort lernen sie sozusagen in spielerischer Form unsere Sprache, um dann erfolgreich die Volksschule zu besuchen. (Zwischenruf der Abg. Sburny.)

Bei manchen Bedenken, die Sie äußern, frage ich mich wirklich, wo Sie eigentlich leben. Die Politik hat für Rahmenbedingungen zu sorgen, damit Kinder so früh wie möglich unsere Sprache gut erlernen können. Aber es sind die Eltern, die diese Mög­lichkeiten auch nutzen müssen. Diese parlamentarische Initiative des heutigen Tages ist ein wichtiger und richtiger Schritt in die richtige Richtung. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

22.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Elmar Mayer zu Wort. 1 Minute freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


22.29.17

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin, ich muss einmal mehr meinen Hut vor Ihnen ziehen. Wenn ich denke, was Sie für ein Gegenüber haben, dann wundert mich, was Sie geschafft haben im Bereich der Schule. Das muss ich sagen. Es wundert mich, dass das noch möglich ist, dass wir heute diskutieren können – bei diesem Gegenüber. (Abg. Steibl: Aber da muss man auch die Frau ...!)

Ich denke da an die zehnfache Förderung in der Frühpädagogik, statt 500 000 € 5 Mil­lionen €, ich denke, dass sich sogar im Land Vorarlberg jetzt endlich etwas bewegt, ich denke aber auch daran, Herr Kollege Neugebauer – und das muss ich Ihnen sagen –, dass Sie sich in die Geiselhaft der AHS-Lehrer nehmen lassen (Abg. Neugebauer: Das ist doch ein aufgelegter Blödsinn, lieber Freund!), die gesagt haben: Wir haben bessere Schüler, wir haben den besseren Lohn – warum sollen wir überhaupt etwas ändern? (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Keiner dieser AHS-Gewerkschafter – kein einziger! – hat das Kind in den Mittelpunkt gestellt, und auch Sie nicht. (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Sie tun es heute hier in einer Sonntagsrede. Sie stellen scheinheilig das Kind in den Mittelpunkt und meinen das ganz genaue Gegenteil mit Ihrer Schulpolitik. (Beifall bei der SPÖ. – Anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Daher fordere ich Sie auf: Tun Sie endlich etwas! Stellen Sie das Kind in die Mitte und fördern Sie das!

Nur drei Fragen an den Gewerkschaft Neugebauer, nur drei Fragen, drei kurze Fragen: Herr Neugebauer, warum wollen Sie, dass Kinder bereits mit neun Jahren aussortiert werden? Warum wollen Sie, dass Kinder in derselben Altersstufe von vollkommen


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