Augenhöhe mit den Kindern. Das Wichtigste in solchen Situationen sei es, deeskalierend zu wirken. “
Und der Bundesminister verkündete zur Abwechslung, dass der Einsatz im Tschad „überschaubar und bewältigbar“ ist.
Am 26. November 2007 berichtete die Austria Presse Agentur unter dem Titel „Schwere Kämpfe im Tschad im Einsatzgebiet künftiger EU-Truppe“ folgendes:
„Im Osten des Tschad nahe an der Grenze zur westsudanesischen Krisenprovinz Darfur sind am Montag schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen ausgebrochen. Der britische Rundfunksender BBC berichtete unter Berufung auf Hilfsorganisationen in der Region, seit dem Morgen werde an mehreren Orten östlich der Provinzkleinstadt Abéché mit Maschinengewehren und schweren Feuerwaffen heftig gekämpft. Diese Region soll auch das Einsatzgebiet der EU-Friedenstruppe sein, die Anfang kommenden Jahres im Osten des Tschad stationiert werden soll. Auch 160 Soldaten des österreichischen Bundesheers beteiligen sich an der Mission. “
Diese Nachricht wurde von Bundesminister Darabos nur lapidar abgetan: „Ja, es gibt ein Risiko. Aber das gibt es überall, und wenn wir nur dort hingehen, wo ein Risiko zu hundert Prozent auszuschließen ist, dann bräuchten wir überhaupt nirgendwo hingehen.“
Schon am 30. November 2007, bemerkenswerter Weise genau während der Sitzung des Landesverteidigungsausschusses, schlug folgende Nachricht, APA0284, mit dem Titel „Rebellen im Tschad drohen ausländischen Truppen“ ein:
„Nach heftigen Kämpfen im Osten des Tschad hat die Rebellengruppe Union der Kräfte für Demokratie und Entwicklung (UFDD) französischen und anderen ausländischen Truppen massiv gedroht. „Ab sofort“ befinde sich die UFDD „im Kriegszustand mit der französischen Armee und jeder anderen ausländischen Militärmacht auf nationalem Gebiet“, sagte der Sprecher Mahamad Hassane Boulmaye am Freitag. Auch Österreich sollte noch im Dezember erste Soldaten als Teil der EU-Friedenstruppe EUFOR in den Tschad schicken.
In einer Pressemitteilung hieß es, die UFDD verurteile entschieden die Haltung der französischen Armee bei den heftigen Kämpfen vom Donnerstag. Laut Boulmaye überflogen französische Flugzeuge Stellungen der Rebellen. “
Am 4. Dezember 2007 schrieb die Tageszeitung „Der Standard“ unter dem Titel „US-Studie warnt EU vor Risiken im Tschad - Eufor-Truppe zu klein, um Rebellen abzuschrecken – Ausstiegsszenario fehlt“ folgendes:
„Zu gering dimensioniert, logistisch aufwändiger als bisher bekannt und ohne Zukunftsperspektive: Das ist die Einschätzung der Eufor-Mission in den Tschad aus der Sicht des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston. Dessen „Security Study Program“ veröffentlichte soeben eine Studie mit dem Titel „African Adventure?“ – wobei Studienautor Björn Seibert das Abenteuerliche der Planung besonders unterstreicht.
Seibert, der vor seinem Engagement in Boston für die Deutsche Bundeswehr tätig war, rechnete unter anderem nach, dass die vorgesehene Truppengröße der Eufor (rund 3700, ein endgültiger Beschluss steht immer noch aus) viel zu gering ist, um ausreichend Sicherheit in der Region zu schaffen.
Um dies bewerkstelligen zu können, wären eher 12.500 Mann notwendig: „Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der EU-Mission ist die Fähigkeit, glaubwürdige Präsenz im Einsatzgebiet zu zeigen.“ Selbst 12.500 Mann ergäben nur eine Präsenz von 0,06 EU-Soldaten pro Quadratkilometer. Seibert erinnert daran, dass die „Operation
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