bewertet hat. Sie kommt in diesem Bereich durchaus einem Vorschlag der Freiheitlichen Partei nach, und das ist durchaus erfreulich, dass sie das gestern auch positiv angesprochen und bewertet hat.
Wenn man nämlich nicht wegschaut, sondern hinschaut und die Gesellschaft auch auffordert, hinzuschauen, dann muss es natürlich für jene Behörden, die mit Kindern zu tun haben, wie Ärzte, wie Jugendwohlfahrt und andere Bereiche so sein, dass es mit einer Pflicht verbunden ist, es zur Anzeige zu bringen, wenn man erkennt, dass es Gewalt gegenüber Kindern gibt, anstatt einer Meldepflicht, einer saloppen Meldung, die halt nichts Konkretes in sich birgt.
Wir haben gestern auch festgemacht, dass man endlich auch eine Gutachterverantwortung gewährleisten sollte. Viele Gutachter sind in dem Bereich tätig und erstellen Gutachten, und dann kommt man leider Gottes darauf, dass manche Gutachten völlig verkehrt waren – eine dramatische Situation. Dann muss man aber auch darüber nachdenken, ob man so einen Gutachter überhaupt für kommende Fälle wieder heranzieht, wenn er ganz konkret bei Fällen versagt hat und seine Gutachten zu Fehlentscheidungen geführt haben – bei den Behörden oder letztlich vielleicht auch im gesetzlichen, juristischen Bereich.
Wir haben gestern Anträge eingebracht, die in vielen Richtungen Verbesserungen aufzeigen. Vor allem präventiv müssen wir tätig sein!
Natürlich ist die gesellschaftspolitische Frage eine ganz entscheidende. Da müssen wir uns die Frage stellen: Warum funktionieren immer weniger Familien? Warum ist die Familie in den letzten Jahrzehnten in eine Situation gebracht worden, dass sie nicht mehr so funktioniert wie früher, dass die traditionelle Familie, so wie es sie früher gab, beschädigt ist, vielleicht zerstört wurde, warum auch immer? – Diese Fragen müssen uns beschäftigen!
Warum gibt es eine immer größere Verwahrlosung und Verrohung in unserer Gesellschaft? – Diesbezüglich gibt es in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 5. Dezember 2007 einen sehr, sehr interessanten Artikel, in dem es heißt, dass auch die Zahl der armen Kinder in unserer Gesellschaft dramatisch steigt. Das wird am Beispiel Deutschlands aufgezeigt, und zwar heißt es da, dass in der Bundesrepublik im Jahr 1965 nur jedes 75. Kind unter 7 Jahren zeitweise oder dauerhaft auf Sozialhilfe angewiesen war, während das im Jahr 2006 in Gesamtdeutschland bereits jedes 6. Kind betraf. Das heißt: Im Jahr 1965 betraf dies 1,3 Prozent der Kinder, und jetzt betrifft es insgesamt 16 Prozent der Kinder.
Jetzt werden Sie wahrscheinlich sagen: Auf Österreich kann man das sicher nicht umlegen! Ich sage Ihnen: Das wird man wahrscheinlich grosso modo auf die gesamte Europäische Union umlegen können.
Das muss uns beschäftigen! – Immer mehr Kinder sind von materieller Armut betroffen. Es gibt immer mehr Kinderarmut und immer mehr Familien, die nicht funktionieren, wo beide Elternteile unter Stress stehen, gezwungen sind, Tag und Nacht zu arbeiten, gar keine Zeit mehr für ihre Kinder haben, wo die Kinder abgeschoben werden und letztlich seelisch darunter leiden. Die Folge davon sind Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft, die immer häufiger festzustellen sind.
Das muss uns beschäftigen! Wir müssen uns trauen, darüber zu reden. Und wir müssen natürlich auch Strafverschärfungen andenken. Gewalt geht nicht nur von Männern, sondern leider auch von Frauen aus, auch Gewalt gegenüber Kindern. Es gibt leider in allen Bereichen Gewaltausübung. Männer üben Gewalt aus, und auch Frauen und Mütter üben gegen ihre Kinder oder Babys Gewalt aus, bringen Babys um. Und es darf nicht sein, dass dann diese Morde an Babys nach fünf Jahren verjähren.
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