Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 182

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Ich darf auch an dieser Stelle ein Beispiel nennen: Oberösterreich hat auch bei der Sanierung eines Schulgebäudes Passivhaus-Standard angewendet. Und was für mich das Überraschende dabei gewesen ist: dass die Abrechnung ergeben hat, dass die Sanierungskosten nur um 10 Prozent über den Kosten einer herkömmlichen Sanierung gelegen sind. Das sollte uns durchaus dazu bewegen, diese Technologie zu forcieren. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Der Nobelpreisträger, Mr. Pachauri, hat auch ganz eindrucksvoll die Verursacher dar­gestellt: Das sind in erster Linie unsere eigenen vier Wände. Da bestehen, glaube ich, viele Möglichkeiten. Es wird eine Fortsetzung des Programms „Haus der Zukunft“ geben. Das geht in Richtung Energie produzierendes Gebäude, in Richtung Gebäude­integration. Ich habe einen eigenen Slogan gewählt: Mein Haus als Kraftwerk. Da geht es darum: Wie kann ich mir die nötige Energie aus dem, was die Natur bereitstellt, holen? Wie kann ich speichern? Wie kann ich überschüssige Energie mitunter auch für mein Fahrzeug verwenden? Diese Idee fasziniert mich absolut.

Ein weiterer Bereich ist der Verkehr; dieser Punkt ist schon angesprochen worden. Ich glaube, dass ich eindrucksvoll unterstrichen habe, dass wir prinzipiell alles daransetzen müssen, insbesondere den Güterverkehr von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger wegzubringen, und zwar auch auf die Wasserstraße. Dazu gibt es ein ambitioniertes Programm seitens des Herrn Ministers Faymann, wo über 11 Milliar­den € an Mitteln bereitgestellt werden. Aber auch im Bereich Wasserstraße sind Kapa­zitäten vorhanden, die meines Erachtens noch viel zu wenig genutzt werden. Auch das wird nicht von heute auf morgen möglich sein. Es dauert einfach länger, um diesen Verkehrsweg attraktiv zu machen. Es ist da die Idee geboren worden, unter Umständen Containerdienst auf der Wasserstraße zu forcieren, eine Lösung anzu­bieten, und zwar besonders für Güter, die sperrig sind. Diese sollen durch Österreich entsprechend befördert werden.

Das ist mein Ansinnen, und ich sage ganz bewusst: Ich möchte der Straße den Kampf ansagen, weil, wie aus allen Prognosen hervorgeht, durch die zentrale Lage Öster­reichs der Verkehr in unserem Land zunehmen wird. Das ist ein Faktum, das ist eine Tatsache! Aber ohne Lkw-Verkehr wird es auch nicht gehen, denn man braucht natürlich den Individualverkehr, die Zustellung zum Konsumenten, die An- und Ablie­ferung. Also ohne das wird es auch nicht gehen.

Ein weiterer Bereich, der mir ganz wesentlich ist, ist die Bewusstseinsbildung. Über­haupt keine Frage, seien wir ehrlich: Wir alle könnten wahrscheinlich manchmal mehr zu Fuß gehen, mehr mit dem Rad fahren, statt mit dem Auto zu fahren. Ich nehme mich da überhaupt nicht aus. Ich meine, da sind wir alle gefordert.

Ich halte nichts davon, zu sagen, jetzt dürfen wir nicht mehr in den Urlaub fliegen oder jetzt dürfen wir nicht mehr mit dem Auto fahren, aber eine gezielte Bewusstseins­kampagne, jeden Einzelnen zu motivieren, manchmal auf das Auto zu verzichten – es hat ja auch Vorteile –, unterstütze ich. Ich bekenne mich auch dazu, dass es gelingen muss, wesentlich mehr Menschen dazu zu bringen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzu­steigen.

Sie haben es miterlebt, der Ansatz beziehungsweise die Anregung, bei Abschluss einer Kfz-Versicherung eine Netzkarte für öffentliche Verkehrsmittel mitzugeben, und zwar ohne dass Kosten für die Konsumenten entstehen – ich betone: ohne Kosten für die Konsumenten! –, ist zumindest diskussionswürdig, denn wenn die Versicherungs­wirtschaft einmal genau überprüfen würde, wie viele Unfälle im Nahverkehr, in kurzen Verkehrsabschnitten passieren, dann würden wir sehen, dass das mitunter ein attrak­tives Angebot, eine Win-Win-Situation für beide ist. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Sburny.)

 


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