Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 207

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humanitären Missionen, von Friedensmissionen verweisen, die sich für unser Land sehen lassen können.

Wir Österreicher waren – gemessen an anderen Staaten und deren Engagement – immer an vorderster Stelle.

Ich brauche nicht daran zu erinnern, dass wir im Rahmen dieser Tradition mit mittler­weile 60 000 Soldaten im Ausland und jeweils bei Missionen, die die Streitparteien auseinandergehalten haben, natürlich auch für die Zivilbevölkerung, im Rahmen der CIMIC, im Kosovo zur Verfügung gestanden sind.

Sie zweifeln jetzt daran und meinen, dies wäre keine humanitäre Aktion, weil der Auftrag heißt, zivile Menschen zu schützen, die wild umherstreunenden Reitermilizen abzuhalten, natürlich auch mit der Waffe. Es ist doch Sinn und Zweck, die Zivil­bevölkerung zu schützen, die Kinder, die Frauen, die sich dort versammelt haben und nicht wenige sind, und diesen das Überleben zu sichern.

Das heutige „Neue Volksblatt“ hat es auf den Punkt gebracht: Diese Menschen brauchen unsere Hilfe, die Hilfe Europas, dass wir uns im Rahmen unserer euro­päischen Möglichkeiten auch um den Kontinent Afrika kümmern. (Zwischenruf des Abg. Dr. Haimbuchner.) – Passen Sie auf, damit Sie auch einmal verstehen, junger Mann, was es heißt, eine gemeinsame europäische Verantwortung für diese Welt, für die Ärmsten zu übernehmen! (Abg. Dr. Haimbuchner: Wo fahren wir das nächste Mal hin? – Herr Kollege, das müssen Sie einmal sagen!) Wenn Sie anderer Meinung sind, können Sie kommen und das dem Hohen Haus erklären. Ich meine, dass wir aufge­rufen sind.

Wenn heute Vorwürfe kommen und Herr Dr. Pilz sagt – um gleich diesen Vorwurf herzunehmen –, das österreichische Kontingent hätte eine schlampige oder eine fahrlässige Vorbereitung: Frau Dr. Lunacek, Sie werden ihn korrigieren! (Abg. Mag. Lunacek: Magistra!) Oder Mag. Lunacek, für mich sind Sie eine Frau Doktor, denn wenn ich Ihnen zuhöre, habe ich immer den Eindruck, dass Sie das Doktorat haben, weil es so klingt.

Sie werden Herrn Pilz erklären, dass das nicht stimmt. Sie hätten unsere Soldaten im Sommer nach Darfur geschickt, wo die Situation ungleich schwieriger ist. Und diese Soldaten wären jetzt schlecht vorbereitet oder fahrlässig vorbereitet? – Das ist zurückzuweisen, meine Damen und Herren!

Wer sich dafür interessiert, sieht, mit welchem Engagement, mit welchen logistischen Vorbereitungen, mit welcher Lagebeurteilung unsere Soldaten vorbereitet werden, und zwar auf alle Eventualitäten, die man eben von der Ferne abschätzen kann. Ein Vor-Kontingent wird jetzt noch Genaueres prüfen. Es wird alles getan, um möglichst große Sicherheit für unsere Soldaten zu gewährleisten.

Und wenn gemeint wird, die Mission im Tschad sei gefährlich: Natürlich, denn wenn es dort ruhig wäre, wenn es keine Konflikte gäbe, bräuchte man unser Militär dort nicht. Ich hoffe, diesbezüglich sind wir uns einig.

Ich schließe mich diesbezüglich Herrn Kollegen Prähauser an: Es sollte unsere gemein­same Aufgabe sein, so wie in allen anderen engagierten europäischen Staaten, es sollte unser gemeinsames Anliegen sein, hinter dieser Mission, hinter unseren Soldaten zu stehen und diesen Einsatz zu befürworten.

Es geht, meine Damen und Herren, auf der einen Seite um die Bevölkerung, um die Flüchtlinge, die 500 000 sind zu schützen ... – Frau Lunacek, es wundert mich, dass Sie da lachen können. Aber lachen Sie nur. (Abg. Mag. Lunacek: Das hat andere Gründe! Mein Lachen hat nichts damit zu tun!) Es wundert mich, denn auf der anderen


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