Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 56

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ländlichen Raum wirtschaften zu können? Verbunden ist damit natürlich die Preisent­wicklung im Nahrungsmittelbereich. Aber es geht eines nicht an: dass hier in diesem Hohen Haus von manchen noch höhere Agrarpreise verlangt werden. D’accord: Der Markt wird das entscheiden! Natürlich ist uns jeder Cent recht, der im Sinne der Nah­rungsmittelgerechtigkeit mehr auf die Höfe kommt. Aber im selben Atemzug zu sagen: Es darf nichts teurer werden!, ist inakzeptabel. Denn: Wie soll sich diese Rechnung ökonomisch ausgehen?

Es ist eine logische Entwicklung: Wenn die Agrarpreise steigen, steigen auch die Nah­rungsmittelpreise. In diesem Zusammenhang muss man aber eine Tatsache klar auf­zeigen: Nahrungsmittel waren lange nichts wert! So wissen wir, dass in den siebziger Jahren die Haushalte 30 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgegeben haben, während heute zirka 13 Prozent der Haushaltsausgaben auf Nahrungsmittel entfallen. Auch dieses Faktum muss man bei seinen Überlegungen mit in Betracht ziehen. Und wenn man weiß, dass sich die Erhöhung der Preise für Rohstoffe nur im niedrigen Prozentbereich, ja überhaupt manchmal nur im Promillebereich in den ver­edelten Produkten wiederfindet, dann merkt man, mit welch falschen Argumenten oft diese Diskussion geführt wird. Ich fordere daher mehr Ehrlichkeit in diesem Sinn.

Der Grüne Bericht zeigt Folgendes: Die Landwirtschaft in Österreich ist gut aufgestellt. Der Strukturwandel konnte spürbar zurückgeführt werden – darauf können wir stolz sein. Die Einkommen entwickeln sich positiv. Die Bauern – auch das zeigt der Grüne Bericht – sind von Nahrungsmittelproduzenten und Landschaftspflegern auch zu Ener­giewirten geworden und haben auch in diesem neuen Zukunftsfeld eine große Chance. Es liegt an uns, diesen Weg in Österreich – Bund und Länder gemeinsam – und vor allem in der Europäischen Union konsequent weiterzugehen. (Beifall bei der ÖVP so­wie bei Abgeordneten der SPÖ.)

10.59


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber hat sich zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet. Herr Abgeordneter, Sie kennen die GOG-Bestimmungen. 2 Minuten. – Bitte.

 


11.00.34

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr Bundesminister Pröll, Sie haben hier behauptet, ich hätte in Brüssel die österreichische Agrarpolitik „vernadert“. (Abg. Grillitsch: Das stimmt ja! Das ist ja richtig! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ich berichtige tatsächlich: Ich habe mit den Mitarbeitern der EU-Kommission unseren Antrag vom Juni 2005 zum Programm ländliche Entwicklung (Abg. Steibl: Das ist eine persönliche Darstellung!), den Sie in den Ausschüssen immer vertagt haben, den der Bauernbund und Sie nicht ernsthaft diskutieren wollten, sehr ernsthaft und sehr gut dis­kutiert. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Steibl: Keine tatsächliche Be­richtigung, Frau Präsidentin!)

11.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Jakob Auer. Gewünschte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


11.01.26

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Frau Präsi­dent! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe ja Verständnis für die kriti­schen Bemerkungen der Opposition, denn sie konnte nicht verhindern, dass die Aus­gleichszahlungen pünktlich, zeitgerecht und gesichert, wie vom Bauernbund, wie von


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