Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 57

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Bundesminister Pröll versprochen, an die Bauern gegangen sind! (Beifall bei der ÖVP. – Präsident Dr. Spindelegger übernimmt den Vorsitz.)

Herr Kollege Pirklhuber! Ich hätte mich ja gewundert, wenn es Ihnen nicht gelungen wäre, wieder die Debatte der Neidgenossenschaft, groß und klein, hier loszutreten. Das erkennen wir bei Ihnen ja immer wieder. Aber nur zur Erinnerung: Es gab eine nicht unpopuläre grüne Landwirtschaftsministerin in Deutschland, Künast hieß sie, die hätte die Chance und hätte es in der Hand gehabt, dafür zu sorgen, dass die Degres­sion bei den größeren Betrieben tatsächlich einsetzt. Was hat sie gemacht? – Sie hat es verhindert, Herr Kollege Pirklhuber! (Abg. Dr. Pirklhuber: Stimmt ja gar nicht ...!)

Eines muss ich Ihnen aber auch sagen: Es ist ein Unterschied, ob jemand 100 Hektar begrünen soll, muss oder sich dazu verpflichtet oder ob jemand 5 Hektar begrünt. Die Voest als großer Leitbetrieb – wir in Oberösterreich sind stolz darauf – erhält auch mehr Förderung als der kleine Schmied im Dorf. Seien Sie mir bitte nicht böse, aber diese Vergleiche sind wirklich nicht angebracht, Herr Kollege Pirklhuber! (Abg. Mag. Gaßner: Der kleine Schmied kriegt so viel, dass er bleiben kann! – Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhuber.)

Über Folgendes wundere ich mich noch mehr: Es ist heute hier das erste Mal diese Unterlage, der Grüne Bericht, dessen Daten und Fakten unzweifelhaft seriös sind, in Zweifel gezogen worden, und zwar vom Kollegen Klement. – Meine Damen und Her­ren! Das haben die Bauern, die die Daten in mühevoller Arbeit liefern, und die Beam­ten, die diese Unterlage objektiv erstellen, nicht verdient. Das ist ein hervorragendes Nachschlagewerk, das sei einmal festgehalten! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abge­ordneten der SPÖ.)

Ja, es ist auch den Bäuerinnen und Bauern zu danken für die Leistungen, die sie er­bringen. Wir sind stolz in der Welt, wir sind stolz auf Österreichs Küche – die Produkte hiefür werden von den österreichischen Bauern in toller Qualität geliefert. Wir sind stolz auf den Tourismus in Österreich – einen wesentlichen Teil zu diesem Erfolg trägt der Landschaftstourismus bei. Schauen Sie sich einmal jene Gegenden an, wo dies nicht mehr machbar wäre. Auch in diesem Bereich erbringen die Bauern Leistungen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Es ist ja nicht umsonst so, dass der Bauer/die Bäuerin im Image-Ranking nach den Ärzten, nach dem Krankenpflegepersonal an hervorragender dritter Stelle liegt. Die ös­terreichischen Konsumenten und Konsumentinnen anerkennen die Leistungen, die hier von den Bäuerinnen und Bauern erbracht werden. Daher sagen auch die Bauern Dan­ke, nämlich für das Kaufverhalten, dafür, dass der Konsument täglich auf Regionalität und Qualität achtet und auch wissen möchte, von welchem Landwirt, von welchem Bauernhof das Produkt zur Verfügung gestellt wird. Dafür den Konsumenten ein Dan­ke!

Meine Damen und Herren, von so mancher Seite gibt es den Vorwurf, die Lebensmittel seien teurer geworden. – Das stimmt, wenn man sie vergleicht mit dem, was sie vor einem Jahr gekostet haben.

Ich habe heute in der Früh einen Wecken Brot, eine Semmel und einen Liter Milch ge­kauft. (Der Redner zeigt die genannten Produkte.) Meine Damen und Herren, wissen Sie, wie hoch der Anteil des Bauern am Preis dieser Semmel ist? – 2 Prozent! Wissen Sie, wie hoch der Anteil des Bauern am Preis dieses Wecken Brots ist? – Dort steht es (der Redner zeigt in Richtung des Abg. Grillitsch, der ein Schaubild in die Höhe hält): 3,9 oder aufgerundet 4 Prozent! Beim Liter Milch sind es immerhin schon 30 Prozent. Und dann den Bauern zu unterstellen, Sie wären schuld an der hohen Inflation, ist ein starkes Stück. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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