Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 64

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Sie dagegen? Wo sind hier die Konzepte in der Landwirtschaftspolitik? – Die vermis­sen wir! (Beifall bei der FPÖ.)

Sie haben überhaupt keine Konzepte! Sie wissen ja selbst nicht, wovon Sie reden. Sie sind ja selbst nicht einmal mehr als Landwirt tätig. (Abg. Grillitsch: Die nächste Lüge!) Da ist es schon gut, wenn Landwirte nicht von Landwirten vertreten werden.

Noch etwas, Herr Grillitsch: Wie geht es Ihnen mit Herrn Steinbichler in Oberöster­reich? Wie können Sie sich erklären, dass Herr Steinbichler bei x Veranstaltungen in Oberösterreich herumläuft und die Bauernbundpolitik madig macht, die angeblich so gut ist, wo Herr Steinbichler über Jahrzehnte dabei war? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Haben Sie Herrn Steinbichler nicht mehr unter Kontrolle? Aber ich weiß schon: Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter! Das Problem ist halt, dass Herr Steinbichler aus Ihren Reihen kommt; er kommt aus dem Bauernbund. Und da werden wir uns an­schauen, wie Sie das den Bäuerinnen und Bauern erklären in der Landwirtschaftspoli­tik.

Ein weiterer Punkt, meine sehr verehrten Damen und Herren auch vom Bauernbund: Was werden Sie unternehmen hinsichtlich der Schweinebauern in Österreich? Schau­en wir uns einmal die steigenden Getreidepreise an! – Da schütteln Sie den Kopf, weil Sie es selbst nicht wissen! Sie sitzen da in den hinteren Reihen – kommen Sie nach vorne, bringen Sie mir Ihre Konzepte! Sie haben die Landwirte in diese Globalisierung geführt, in diesen Weltmarkt geführt, und jetzt bringen Sie sie nicht mehr heraus.

Da wird es einer starken freiheitlichen Kraft bedürfen (ironische Heiterkeit bei der ÖVP), denn wir haben schon einmal die Bauern befreit, und zwar 1848! (Beifall bei der FPÖ.) Und offensichtlich ist es wieder einmal notwendig, dass wir die Landwirte be­freien!

Aber so ist es halt, auch mit der „hohen Jagd“ und der „niederen Jagd“. Auch der Herr Landwirtschaftsminister sitzt hier sehr gut in seinem Sessel und fühlt sich sehr wohl. Aber ich würde mich auch wohlfühlen, wenn ich wüsste, dass ich der Nachfolger von Herrn Christian Konrad als Generaldirektor werde. Da würde ich auch ruhiger schlafen, denn da müsste ich mir nicht mehr allzu große Sorgen machen um die Landwirte in Österreich, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Abg. Zweytick: Es ist gut, dass Fasching ist!)

Das ist die Wahrheit, und diese muss man auch einmal sagen. Da fühlen Sie sich wohl, bei der „hohen Jagd“, schon ein bisschen ein Vorgeschmack auf die hohe Finanz. So kommt man eben daran.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wie war das 1848, als die Nationalliberalen den Bauern zumindest die Jagd ermöglicht haben? (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Aber jetzt unterscheidet man auch schon wieder zwischen der „hohen Jagd“ und der „nie­deren Jagd“. Auf die „hohe Jagd“ gehen die Bauernbundfunktionäre, auf die „niedere Jagd“ dürfen die normalen Landwirte gehen! (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir werden dafür sorgen, dass es in Öster­reich wirklich wieder einen freien Bauern gibt, denn wir brauchen den freien Bauern! (Abg. Grillitsch: Ja, genau!) Wir brauchen viele Bauern, wir brauchen die Leistungen der Landwirte. Wir brauchen ihre Leistungen in der Kultur (Beifall bei der FPÖ), wir brauchen aber auch Nahrungssicherheit in Österreich, und das gewährleisten Sie mit dieser europäischen Landwirtschaftspolitik nicht, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Abg. Grillitsch: Und Sie gewährleisten das?)

Herr Grillitsch, kommen Sie hier zum Rednerpult und erklären Sie, was Sie meinen, aber schreien Sie nicht immer dazwischen! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

11.22

 


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