Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll47. Sitzung / Seite 68

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und damit eine Erhöhung der ohnehin sehr niedrigen durchschnittlichen Alterspensio­nen von Bäuerinnen und Bauern zu gewährleisten.“

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Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Freund. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


11.31.00

Abgeordneter Karl Freund (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich freue mich, dass heute hier im Hohen Haus wie­der einmal eine ganz tiefgreifende Agrardebatte stattfindet, denn ich glaube, die Ent­wicklungen und die Anliegen dieser wichtigen Berufsgruppe in unserer Gesellschaft müssen hier einfach ein Thema sein.

Neue Vorschläge aus Brüssel sorgen für umfangreiche Diskussionen in der Bauern­schaft. So sollen mit dem so genannten Gesundheitscheck, also der Zwischenbewer­tung der gemeinsamen Agrarpolitik in der EU, substanzielle Änderungen vorgenom­men werden. Wir als Bauernvertreter kämpfen hier vehement für die Interessen unse­rer Bauern. So sind wir etwa bei den Themen Milchquote, Fördermodelle und Modula­tion mit dem Vorgeschlagenen nicht einverstanden. Darüber muss noch intensiv disku­tiert werden.

Dank des großartigen Einsatzes von Bundesminister Pröll und Klubobmann Schüssel stehen uns im so genannten Grünen Pakt 3,9 Milliarden € aus Brüssel für den ländli­chen Raum und für die Landwirtschaft zur Verfügung. (Abg. Mag. Gaßner: Danke, Herr Minister!) Es war ein großer Erfolg, und die Gelder konnten großteils bereits im De­zember an unsere Bauern ausbezahlt werden. In anderen Ländern der EU konnte das nicht gemacht werden, weil es mit Brüssel keine Einigung gab. Ich bitte Sie, insbeson­dere die Kritiker, diese Verhandlungserfolge für die Bauern positiv zu sehen.

Da Herr Abgeordneter Haimbuchner als Jurist hier so tut, als ob er weiß Gott was von der Landwirtschaft verstünde (Abg. Dr. Haimbuchner: Versteh’ ich auch!): Mit dem Reden bist du natürlich sehr gut. Ich würde dir aber vorschlagen, einmal bei deinem Nachbarn Auer Anleitungen zu holen, einmal bei ihm in den Stall zu gehen und bei ihm in der Landwirtschaft mitzuarbeiten. Dann hättest du vielleicht auch eine bessere Legi­timation, hier solche Vorträge zu halten. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Während es im Milch- und Getreidebe­reich für die Bauern in den vergangenen Monaten Preissteigerungen gegeben hat, macht uns der Schweinebereich tatsächlich große Sorgen. 50 000 Schweinebauern er­warten sich zu Recht Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation, aber hier ist die EU gefordert, denn hier müssen Exportstützungen gegeben werden, damit der EU-Markt entlastet wird und damit Schweineexporte nach Übersee getätigt werden kön­nen, zum Beispiel nach China, Japan oder Korea. Dort wächst nämlich der Markt für Schweinefleisch, und dort müssen wir Europäer mit dabei sein, denn die Amerikaner drängen durch den verbilligten Dollar verstärkt auf den europäischen Markt, und daher muss hier ein Ventil für die europäischen Schweinebauern geschaffen werden.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, ich danke unseren Bäuerinnen und Bau­ern für die Produktion von gesunden Lebensmitteln, für die Pflege unserer Kulturland­schaft und für die umweltschonende Bewirtschaftung der Felder und der Wiesen sowie der Forste. Um dies alles in der bestehenden Form weiter gewährleisten zu können, brauchen sie Stabilität und Planbarkeit. Und dafür wird sich der Bauernbund einsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

11.34

 


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