Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 47

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Darmann. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


10.12.34

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Frauenministe­rin! Herr Männerminister! Hohes Haus! Werte Zuseher auf der Galerie und zu Hause! Kollegin Ursula Haubner hat es bereits auf den Punkt gebracht: Das Aufbrechen von Rollenklischees ist zwar ein interessantes und wichtiges Thema, aber nichts Neues in der heutigen Zeit. Seit vielen Jahren wird darüber diskutiert. Herbert Haupt hat 2001 diesen Weg in Österreich zu gehen begonnen, hat damals sogar als Frauenminister in seinem Bereich eine Männerabteilung eingerichtet und hat damals etwas gemacht, was leider 2007 unter Sozialminister und Männerminister Buchinger nicht mehr stattge­funden hat, nämlich die Idee der Gleichbehandlung dadurch gelebt, dass er diese zwei Bereiche in einem Ministerium zusammengeführt hat, zusammengeführt, um positiv für die österreichischen Familien zu wirken. (Beifall beim BZÖ.)

Seit 2001 ist viel geschehen in diesem Bereich. Es hat Tausende Betroffene gege­ben – Sie werden das unterschreiben können als dafür zuständige Person in der Bun­desregierung –, es hat Tausende Akten gegeben, die abgearbeitet wurden; alles zum Positiven für die Männer. Es gab viele Berichte, Enqueten, etwa zum Thema Männer­arbeit, es gab einen Gesundheitsbericht, einen Bericht über Väterentbehrung, Berichte über Scheidungsfolgen von Männern, ein ganz wesentliches Thema.

Und, wie gesagt, beim Regierungswechsel 2007 gab es plötzlich wieder zwei Bereiche: eine Frauenministerin und einen Männerminister. Das heißt, diese beiden wichtigen zu­sammengehörenden Themenbereiche wurden auseinandergerissen, und es gab viele Ankündigungen für neue Namensgebungen für Themenbereiche – umgesetzt wurde aber relativ wenig seit Februar 2007.

Es gibt, wenn man auf die Homepage des Sozialministeriums geht und auf männerbe­zogene Links klickt, tote Verknüpfungen. Damit meine ich, dass es zwar Verweise zu Veranstaltungen gibt, sich aber die entsprechende Seite seit Ewigkeiten im Aufbau, in Arbeit befindet.

Daher die Frage: Gibt es keine Veranstaltungen für Männerpolitik, oder dauert das so lange, es hineinzustellen? Ich glaube, da läuft etwas falsch in der Organisation des Mi­nisteriums. Aktualisierungen finden keine statt, und, was auch interessant ist, bei allen Links zum Thema Männerpolitik auf der Homepage des österreichischen Sozialministe­riums ist ein Viertel der Verweise nach Deutschland gerichtet. Da muss ich schon die Frage stellen: Gibt es jetzt österreichische Männerpolitik, wenn wir schon über das Auf­brechen von Rollenklischees sprechen, oder haben wir es nötig, Verweise Richtung Deutschland zu machen? Vielleicht sollte man im Ministerium auch da einmal nach dem Rechten sehen, was hier genau passiert ist.

Gut – und das möchte ich schon hervorheben – ist die Tatsache, dass vonseiten der Sozialdemokratie der Papamonat angedacht wurde. Wir vom BZÖ haben es Vatermo­nat genannt. Wie es auch immer heißen wird, ist nebensächlich, denn: Wichtig ist, dass die Inhalte stimmen und dass es eine logische Weiterentwicklung des Kindergel­des sein muss, das von uns eingeführt wurde, denn das Kindergeld hat gezeigt, es hat eine Stärkung der Vaterbindung gegeben. Im Jahre 2006 haben die Kinderbetreuung zu Hause im ersten Jahr 970 Väter übernommen, im zweiten Jahr 1 620 Väter und im dritten Jahr bereits 3 423 Väter. Das heißt, es wird diese Möglichkeit sehr wohl genützt, und dieser Vatermonat, wie wir ihn nennen, stellt natürlich eine weitere Motivation für die Väter dar, zu Hause zu bleiben und sich an der Pflege und Betreuung sowohl der Lebensgefährtin, der Partnerin als auch des Kindes zu beteiligen.

 


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