Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 99

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zeskonform ist, wenn der ÖFB beim Verwaltungsaufwand – das Stichwort ist heute schon gefallen –, ich habe mir das aufgeschrieben, 2005 bei 36,8 Prozent und 2006 bei 35 Prozent der Millionen, die vorher schon genannt wurden, lag, wie wenn irgend­ein anderer Sportverein unter dem Titel Verwaltungskosten genau eine Nullposition aufweist. Das können wir dem Sportbericht so entnehmen. Da stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, wenn ich eine Aufschlüsselung der zweckgemäßen Verwendung dieser Mittel so habe, dass im Grunde genommen alles zweckgemäß ist. Aus unserer Sicht ist das nicht der Intention dieser Aufstellung entsprechend.

Nehmen wir ein anderes Beispiel her, das durchaus problematisch ist: Doping. Wir be­kennen uns alle Gott sei Dank ganz klar zum Anti-Doping-Kampf. Jetzt sucht man etwa bei der Verwendung der Mittel aus der Besonderen Sportförderung – und das ist der große Teil der Mittel, die dort aufgehen – ganz verzweifelt nach einer Position „Anti-Do­pingkampf“. Das gibt es dort drinnen nicht; es gibt Verwaltung, es gibt dieses, es gibt jenes, aber es gibt nicht so etwas, wie Mittel für Anti-Doping. Jetzt kann man sich die Frage stellen, wo man das denn findet. Jetzt habe ich mir überlegt, wo könnte man das finden? – Schauen wir einmal nach, vielleicht unter dem Titel „Sportmedizinische und sportwissenschaftliche Betreuung“. Dort könnte das drinnen liegen, weil wir wissen, dass der Dopingkampf von entscheidender Stelle aus dort geführt wird, wo es um die Betreuer geht, wo es um die Trainer geht, wo sozusagen das Wissen eingespeist wird, hin zu den Sportlern.

Aber wenn ich mir die Position anschaue, die unter dem Titel „Sportmedizinische und sportwissenschaftliche Betreuung“ aufscheint, dann finde ich im Jahr 2005 0,7 Prozent der verwendeten Mittel für diesen Bereich. Im Jahr 2006 geht das zurück auf 0,5 Pro­zent des gesamten Budgets. Also ich hoffe nicht, dass das, was wir für den Anti-Do­pingkampf über haben, in diesem Bereich liegt.

Wir können weiter probieren. Schauen wir vielleicht unter „Lehrgänge und sportliche Ausbildungen“: Von 13,3 Prozent im Jahr 2005 zurück auf 10,4 Prozent im Jahr 2006. Das heißt, wo findet sich das, was wir alle hier im Allparteienkonsens immer wieder be­tonen – nämlich dass uns dieser Kampf etwas wert ist –, wo findet das seinen Nieder­schlag mit dem Nachweis, dass die Mittel dafür verwendet worden sind? In Wahrheit findet man dort, wo der Anti-Dopingkampf ausgewiesen wird, einen Rückgang. Beim Forschungslabor Seibersdort zum Beispiel sind die Mittel gekürzt worden. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, sich hier herzustellen und zu sagen, ja, wir sind uns alle einig, wir wollen gegen Doping aktiv sein, während man auf der anderen Seite im Bud­get keinen entsprechenden Niederschlag findet.

Noch etwas – weil das Stichwort vorher auch vom Kollegen der Grünen gefallen ist –: Das ist wichtig, auch wir sind für einen unabhängigen Sport. Wir sind für einen Sport, der sich in einer bestimmten Art und Weise selbst verwaltet, weil wir keinen staatlichen Sport haben wollen. Das wollen wir alle nicht. Wir wollen aber auch keinen parteipoliti­schen Sport haben.

An dieser Stelle muss ich Ihnen etwas noch einmal sagen. Ich kann es Ihnen nicht er­sparen, Sie daran zu erinnern, dass es in Oberösterreich gerade Politik der Grünen ist, dass aufgrund eines offensichtlich ideologisch und nicht anderswie motivierten Vetos Ihres Herrn Landesrates in der Landesregierung keine Sportförderung für den ÖTB zu­stande kommt. Der legt das alles lahm, nur weil er ein Problem mit Herrn Jahn hat. Also ich sage Ihnen eines: Wenn Sie sich tatsächlich dafür einsetzen, dass der Sport unabhängig ist, dann würde ich heute noch Herrn Anschober anrufen und ihm sagen, er soll diese Blockadepolitik am Rücken der Kinder beenden.

Da geht es um Dinge, die der ÖTB für die Stadtgemeinde Linz macht, wie zum Bei-spiel Kinderturnen, weil die Stadtgemeinde es nicht selbst zusammenbringt. Bei


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